Sabrina Salomon tritt für die CDU für die Wahl zum Europäischen Parlament an. Von der CDU Nordrhein-Westfalen wurde sie zur Europa-Spitzenkandidatin des Münsterlandes ernannt. Auf Platz 8 der Landesliste habe sie am 8. Juni gute Chancen auf einen Posten in Brüssel, heißt es. Doch nun geht es erst einmal um den Wahlkampf vor Ort, den Salomon unter anderem in einer Coesfelder Apotheke bestritt. Dabei machte sie deutlich: „Rabattverträge ganz abzuschaffen wird nicht funktionieren und brächte auch andere Probleme mit sich, aber hier wurde das Rad zu weit gedreht.“
Zusammen mit dem Coesfelder Landtagsabgeordneten Wilhelm Korth besuchte sie Anfang der Woche die Laurentius-Apotheke von Inhaber Dr. Stephan Barrmeyer und sprach dort mit ihm und Stephan Ludigkeit, dem Inhaber der Coesfelder Ahorn-Apotheke. Die Sparpolitik der Bundesregierung ist den beiden Apothekern ein Dorn im Auge: „Die Preise für viele verschreibungspflichtige Arzneimittel sind in Deutschland sehr niedrig. Das ist ein Problem. Denn dadurch ist der deutsche Gesundheitsmarkt für viele Hersteller nicht mehr interessant. Kommt es zu Problemen bei der Rohstoffbeschaffung oder mit der Qualität, kommen teilweise zu wenig der benötigten Arzneimittel nach Deutschland. Sie werden in andere Länder geliefert, die besser bezahlen.“
Dies habe gravierende Lieferengpässe zur Folge. Die EU-Parlaments-Kandidatin kennt das Problem bereits. Die studierte Betriebswirtin und Gesundheitsökonomin ist seit vielen Jahren Beraterin in der Pharma-Branche. Nach ihrer Wahl wolle sie sich für eine verbesserte Arzneimittelversorgung einsetzen. „Es macht mich einfach kirre, dass die Menschen ihre Arzneimittel immer wieder nicht bekommen und innovative Arzneimittel von den Herstellern in Deutschland oder in der EU teilweise schon nicht mehr oder erst spät auf den Markt gebracht werden“, so Salomon.
Auch auf EU-Ebene solle die Gesundheitspolitik wieder stärker in den Fokus rücken. Barrmeyer und Ludigkeit nutzten den Termin für weitere Themen: die ausbleibende Honorarerhöhung, wirtschaftliche Schwierigkeiten und die Missachtung des Berufsstandes durch den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sowie die überbordende Bürokratie.
Die sächsische Landtagsabgeordnete Susanne Schaper, sozial- und gesundheitspolitische Sprecherin der Linken, und der Bundestagsabgeordnete Soeren Pellmann, Co-Vorsitzender der Linken-Gruppe im Bundestag, machten sich hingegen in einer Leipziger Apotheke ein Bild der Lage der Vor-Ort-Apotheken.
Dabei ging es ebenfalls um die anhaltenden Lieferengässe. Auch in der Geschäftsstelle des Sächsischen Apothekerverbandes schauten die beiden vorbei. Sie erklärten sich laut Verband bereit, „die berechtigten Forderungen der Apothekerschaft zur Sicherung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung durch wohnortnahe Apotheken zu unterstützen“.
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