Der Krankenkassendienstleister GWQ hat seine bislang größte Ausschreibung gestartet: Insgesamt 784 Rabattverträge wollen die beteiligten Kassen über 226 verschiedene Wirkstoffe und Kombinationen abschließen. Die neuen Vereinbarungen sollen die Rabattverträge der sechsten Tranche ablösen, die 2013 nach dem Aus der Portfolio-Verträge gestartet waren.
GWQ will für 160 Wirkstoffe in verschiedenen Darreichungsformen und Wirkstärken in 221 Losen exklusive Verträge mit jeweils einem Hersteller abschließen. Dazu gehören etwa Ambroxol, Captopril, Cefixim, Deslorotadin, Dexamethason, Diclofenac, Efavirenz, Fenofibrat, Ibandronsäure, Lansoprazol, Lercanidipin, Nifedipin, Ondansetron, Paracetamol, Rivastigmin, Salbutamol, Timolol, Tolperison, Zolmitriptan und Zolpidem.
Im Drei-Partner-Modell wurden insgesamt 104 Wirkstoffe in 121 Losen ausgeschrieben, unter anderem Allopurinol, Amlodipin, Atorvastatin, Candesartan, Ciproflaxin, Clopidogrel, Enalapril, Fluvastatin, Gabapentin, Metoprolol succinat, Omeprazol, Pantoprazol, Prednisolon, Ramipril, Sumatriptan und Tramadol.
38 Wirkstoffe sollen – abhängig von Darreichungsform oder Wirkstärke – exklusiv und an drei Hersteller vergeben werden. Zu den Wirkstoffen gehört beispielsweise Simvastatin: Die Wirkstärken 20, 40 und 80 mg werden häufiger abgegeben und sollen an drei Hersteller gehen, während über 30 und 60 mg ein exklusiver Vertrag geschlossen werden soll.
Auch zu Aciclovir, Alendronsäure, Bisprolol, Bundesonid, Cefpodoxim, Clarithromycin, Fentanyl, Furosemid, Ibuprofen, Levothyroxin, Losartan, Ofloxacin, Quetiapin, Risperidon und Venlafaxin sollen mehrere Verträge abgeschlossen werden.
Die meisten Verträge sollen im Februar 2015 – nach dem Auslaufen der Altverträge der sechsten Tranche – beginnen und 23 Monate laufen. Andere beginnen später oder früher und laufen bis zu 29 Monate. Auf diese Weise „sortiert“ GWQ die eigenen Rabattverträge: In der Regel schließt der Dienstleister zweimal jährlich zum Januar und Juli neue Verträge ab – das passt zum Monats- und Quartalsbeginn.
An der Ausschreibung haben sich 43 Krankenkassen beteiligt. Die Hersteller können bis Ende September ihre Gebote einreichen. Der Rabatt soll so bemessen sein, dass der bereinigte Apothekenverkaufspreis kleiner als oder gleich dem seit Juli geltenden Festbetrag ist. Andernfalls wird das Gebot ausgeschlossen.
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