Die Ausgaben der Krankenkassen sind in den ersten neun Monaten um 5,1 Prozent gestiegen. Die Arzneimittelausgaben lagen leicht darüber – obwohl die Einsparungen aus den Rabattverträgen zweistellig gewachsen sind.
Um ihre Rücklagen abzubauen, haben die Krankenkassen in den ersten drei Quartalen rund 741 Millionen Euro mehr ausgegeben, als sie durch Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds erhalten haben. Dennoch beliefen sich die Finanzreserven Ende September immer noch auf rund 20,6 Milliarden Euro – und damit knapp einer Monatsausgabe und etwa dem Vierfachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte: „Durch den Abbau von Rücklagen entsteht buchungstechnisch ein unechtes Defizit. Die Krankenkassen haben weiterhin sehr hohe Reserven. Beitragsgelder sind aber keine Sparanlagen. Krankenkassen mit besonders hohen Reserven müssen deshalb ihre Rücklagen Schritt für Schritt absenken. Dadurch profitieren auch die Beitragszahler.“
Insgesamt stiegen die Ausgaben der Krankenkassen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,1 Prozent auf 187,9 Milliarden Euro. Die Leistungsausgaben stiegen dabei um 5,4 Prozent, die Verwaltungskosten um 0,5 Prozent. Die Einnahmen sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei niedrigeren Zusatzbeiträgen um 3,6 Prozent auf 187,2 Milliarden Euro gestiegen.
Die Ausgaben für Krankenhausbehandlung sind um 3,4 Prozent auf 60,6 Milliarden Euro gestiegen. Im Bereich der vertragsärztlichen Versorgung stiegen die Ausgaben um rund 4,2 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro.
Für Arzneimittel wurden 32,3 Milliarden Euro ausgegeben, ein Plus von 5,6 Prozent. Hierbei spielen laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) weiterhin die Entwicklungen im Bereich innovativer Arzneimittel eine zentrale Rolle; dagegen wurden die Kassen durch deutliche Zuwächse von 10 Prozent bei den Einsparungen aus Rabattverträgen entlastet. Hohe Zuwachsraten von 15,5 Prozent gab es bei den Ausgaben für Schutzimpfungen.
Deutlich überproportional sind vor allem die Ausgaben für Heilmittel gestiegen (6,6 Milliarden Euro, plus 12,8 Prozent). Hier machen sich vor allem die vom Gesetzgeber schrittweise vorgegebenen Honorarsteigerungen bemerkbar, die zu einer wesentlichen Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Heilmittelerbringer beitragen.
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