Barmer vergibt Zuschläge für 133 Wirkstoffe APOTHEKE ADHOC, 03.08.2016 14:14 Uhr
Die Barmer GEK hat die Zuschläge für die 9. Runde ihrer Arzneimittelrabattverträge erteilt. Insgesamt wurden 133 Wirkstoffe und Kombinationen in 143 Losen mit einem jährlichen Umsatzvolumen von etwa 360 Millionen Euro vergeben. Die neuen Verträge treten zum 1. Januar 2017 in Kraft.
Fast drei Viertel der Zuschläge, insgesamt 104 Lose, wurden im sogenannten Mehrpartnermodell vergeben. Dabei kommen bis zu drei Bieter zum Zuge. Für 39 Lose wurden Exklusivzuschläge an nur einen Hersteller erteilt. Auf 17 weitere Lose erhielt die Kasse bei der Ausschreibung nach eigenen Angaben keine oder keine zuschlagfähigen Angebote.
Für Diazepam erteilte die Barmer beispielsweise exklusiv Teva/Ratiopharm den Zuschlag. Für den Wirkstoff Ibuprofen schloss die Kasse einen Mehrpartnervertrag mit Aliud, Teva/Ratiopharm und Zentiva ab. Bei Atorvastatin sind neben Teva/Ratiopharm außerdem Aurobindo und Basics dabei. Quinaril/HCT ist exklusiv bei Aurobindo.
Die Arzneimittel umfassen ein breites Therapiespektrum, darunter zum Beispiel Wirkstoffe zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Asthma und Osteoporose. Die 9. Tranche löst ab 1. Januar 2017 die entsprechenden bisherigen Verträge ab. Die Verträge werden dann bis zum 30. September 2018 laufen.
Bei der Auswahl der Rabattpartner gehe es der Barmer vor allem um die zuverlässige Versorgung der Versicherten mit hochwertigen Arzneimitteln und nicht allein um den Preis, sagt Barmer-Vorstand Dr. Mani Rafii. „Wenn mehrere Produkte zur Auswahl stehen, bietet dies Versorgungsalternativen und beugt Lieferengpässen vor“, ergänzt er.
In der 8. Runde hatte die Barmer 133 Wirkstoffe ausgeschrieben. Das Umsatzvolumen wurde auf 980 Millionen Euro beziffert. Für 126 Wirkstoffe und Kombinationen erteilte die Kasse Zuschläge. Insgesamt hat die Kasse derzeit Rabattverträge für rund 280 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen mit einem Umsatzvolumen von mehr als 1,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Damit seien mehr als 450 Millionen Euro eingespart worden, teilt die Barmer mit.