Die AOK Hessen hat eine offene Ausschreibung zu Rabattverträgen über 29 Wirkstoffe veröffentlicht. Im Rahmen eines sogenannten „Open-house-Modells“ kann jeder Hersteller den Verträgen beitreten. Diese starten frühestens im Juli, dann beträgt die maximale Laufzeit zwei Jahre. Ein späterer Beitritt ist aber ebenfalls möglich. Die Kasse führt keine individuellen Vertragsverhandlungen mit den Herstellern, die Konditionen sind pro Wirkstoff identisch.
Bei den meisten Wirkstoffen handelt es sich bereits um den zweiten Anlauf der AOK: Die Wirkstoffe Cyanocobalamin, Estriol, Ethosuximid, Flumetason/Antiseptika, Fusidinsäure, Levocarnitin, Mercaptopurin und Phenobarbital hatte die Kasse bereits Mitte Januar ausgeschrieben. Ende November 2013 gab es Ausschreibung zu Acetyldigoxin, Apomorphin, Benperidol, Biperiden, Clobetasol, Colestyramin, Eisen(III)oxid-Saccharose-Komplex, Entacapon, Perazin, Polystyrolsulfanat, Primidon, Prothipendyl und Triptorelin.
Doch die AOK hatte offenbar keine Partner gefunden: „Da es zu keinem Vertragsschluss gekommen ist, wird die Vertragsabsicht der Auftraggeberin hinsichtlich dieser Wirkstoffe zu geänderten Vertragsbedingungen erneut veröffentlicht. Die ursprünglichen Vertragsbedingungen aus der vorgenannten Veröffentlichung werden damit obsolet“, heißt es in der Ausschreibung.
Weitere Verträge mit möglichst vielen Herstellern will die AOK über folgende acht Wirkstoffe schließen: Cefixim, Cilostazol, Desogestrel, Enoxaparin, Everolimus, Filgrastim, Salmeterol und Tobramycin.
Wie üblich hält sich die AOK Hessen aber ein Hintertür offen: Sollte die Kasse während der Vertragslaufzeit Exklusivverträge – mit höheren Rabatten – über die genannten Wirkstoffe schließen, werden die offenen Verträge sofort beendet.
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