Krankenkassen

Rabattverträge: 25 Euro pro Versichertem

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Auch wenn die Rabattverträge gerade wieder für jede Menge Ärger in den Apotheken sorgen - als Einsparinstrument für die Krankenkassen sind sie schwer zu schlagen. Insgesamt 1,3 Milliarden Euro haben die Kassen im vergangenen Jahr eingespart, fast die Hälfte entfällt allein auf die AOK mit ihren geballten Nachfragemacht.

Alle Landesgesellschaften der AOK haben sich bei den Ausschreibungen zusammengeschlossen. Zwar hat die federführende AOK Baden-Württemberg das Bundesgebiet in mittlerweile sieben Losgebiete aufgeteilt, um dem Vergaberecht zu entsprechen. De facto gewinnt aber fast immer nur ein Hersteller den Exklusivvertrag über einen Wirkstoff für alle 24 Millionen Versicherten.

Weil die AOK außerdem fast alle relevanten Wirkstoffe unter Vertrag hat, summierten sich die Einsparungen im vergangenen Jahr auf 600 Millionen Euro. Dabei spielt auch die vergleichsweise hohe Morbidität der AOK-Versicherten eine Rolle. Gemessen an den Arzneimittelausgaben der AOK von 12 Milliarden Euro hat die Kasse mit Rabattverträgen rund 5 Prozent eingespart. Pro Versichertem sind es rein rechnerisch 25 Euro.


Die Ersatzkassen haben mit ihren Rabattverträgen 2010 insgesamt 426 Millionen Euro eingespart. Bei fast 11 Milliarden Ausgaben für Arzneimittel beträgt der Sparbeitrag 3,9 Prozent oder etwas mehr als 17 Euro pro Mitglied. Allerdings sitzt die größte der Ersatzkassen, die Barmer GEK, noch auf ihren alten Portfolioverträgen, die mutmaßlich kleinere Rabatte einbringen. Im Verband der Ersatzkassen (VDEK) sind auch große Kassen wie die Techniker Krankenkasse, DAK oder KKH zusammengeschlossen, insgesamt vertreten sie knapp 25 Millionen Versicherte.

Die Betriebskrankenkasse (BKK) haben 2010 4,8 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben und über Rabattverträge 171 Millionen Euro eingespart. Bei den Innungskrankenkassen (IKK) waren es 1,8 Milliarden Euro Ausgaben und knapp 50 Millionen Euro Einsparungen. Bei den Rabattverträgen vermischen sich die Kassenarten allerdings über die beiden maßgeblichen Dienstleister GWQ und Spectrum K. Davon sind zum Teil auch die Knappschaft Bahn See sowie die Landwirtschaftliche Krankenkasse betroffen.

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