Pro Generika

Rabattschlacht an zwei Fronten

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Als die Gesundheitsstaatssekretärin Annette Widmann-Mauz (CDU) die Rabattverträge gestern beim Sommerfest des Branchenverbandes Pro Generika als etabliertes Sparinstrument bezeichnete, war unter den Generikaherstellern ein frustriertes Murren zu vernehmen. Verbandschef Wolfgang Späth konterte, man sei sich zwar im Klaren, dass die Politik die Rabattverträge aktuell nicht abschaffen werde. Mit Akzeptanz habe das aber nichts zu tun. Was Späth nicht sagte: Während die Hersteller nach außen gemeinsam kämpfen, sorgen die Rabattverträge auch beim Verband für interne Spannungen.

Nach wie vor uneins ist die Branche in der Frage, ob Ausschreibungen mit einem oder mehreren Rabattpartnern das kleinere Übel sind. Für die Marktführer sind Mehrpartnermodelle bequemer, weil das Risiko im Bieterwettstreit zumindest ein wenig reduziert ist. Die meisten kleineren Hersteller sehen dagegen nur bei exklusiven Zuschlägen Aussicht auf eine akzeptable Umsetzungsquote. Vom Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) wird in nächster Zeit ein Grundsatzurteil in dieser Sache erwartet.

Die Rabattverträge haben auch Einfluss auf die Struktur bei Pro Generika. Während der Verband mit Aristo Pharma ein neues Mitglied begrüßt, haben mit TAD und Heumann zwei andere Hersteller den Verbund verlassen. Inhaltliche Differenzen gab es dem Vernehmen nach nicht. Die Trennung hatte finanzielle Gründe, denn der Mitgliedsbeitrag orientiert sich am Umsatz.

Beide Hersteller mussten wohl mit steigenden Beiträgen rechnen, weil sie zuletzt bei Ausschreibungen recht erfolgreich geboten haben: TAD ist unter anderem bundesweit exklusiver Rabattpartner der AOK beim umsatzstarken Wirkstoff Clopidogrel. Auch Heumann oder das Tochterunternehmen Heunet sind bei Rabattvertragsrunden verschiedener Kassen gut vertreten. Allerdings steigt der Gewinn nicht automatisch mit wachsenden Marktanteilen unter Rabattverträgen.

Wenigstens aus dem Bereich der biotechnologisch hergestellten Arzneimittel will der Verband die ungeliebten Ausschreibungen heraushalten. Die kostspielige Entwicklung von Biosimilars könne sich sonst nicht rentieren, beklagt Pro Generika. Der Verband appelliert an die Politik, dass den Krankenkassen ohne Biosimilars Einsparungen in Millionenhöhe verloren gingen.

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