Protestaktion

Rabatt-Unterschriften für Zöller APOTHEKE ADHOC, 15.02.2012 17:07 Uhr

Berlin - 

Der Verein „Freie Apothekerschaft“ kämpft weiter gegen die Rabattvertrräge: Am 23. April wollen die Apotheker dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Wolfgang Zöller, eine Unterschriftenliste überreichen. Nach Angaben des Vereins haben bereits mehr als 60.000 Patienten für eine Abschaffung der Rabattverträge gezeichnet.

 

Die Aktion läuft seit dem Sommer 2011 unter dem Titel „Wir wollen die Arzneimittel, die unsere Ärzte verschreiben“. Die Apotheker kritisieren, dass die ständige Umstellung auf ein neues Präparat die Patienten verunsichere. „Ihren Ärger laden die Versicherten in den Apotheken ab“, so die Freie Apothekerschaft.

Bis zur Übergabe der Liste an Zöller wollen die Apotheker weiter Unterschriften sammeln. Der Verein bittet alle Apotheken, Arztpraxen und Selbsthilfegruppen um Unterstützung. Bis zum 15. April läuft parallel auch eine Online-Petition des Vereins gegen die Rabattverträge.

Dass sich die Politik von der Aktion erweichen lässt, darf bezweifelt werden. Denn mit dem AMNOG hat sich die Regierung recht elegant aus der Affäre gezogen: Seit 2011 können Patienten ihr gewohntes Arzneimittel bekommen, wenn sie die Mehrkosten selbst tragen. Das System zur Abrechnung ist aber aufgrund der geheimen Rabatte so kompliziert, dass es heute so gut wie nicht zur Anwendung kommt. So hat die Regierung die Rabattverträge nicht gefährdet und kann sich trotzdem öffentlich auf die Neuregelung zurückziehen.