Generika

Rabatt-Umbau bei Barmer GEK

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Die Fusion der Barmer mit der Gmünder Ersatzkasse (GEK) wirkt sich auch auf die bestehenden Rabattvereinbarungen mit den Generikaherstellern aus: Durch den Zusammenschluss gelten die Sortimentsverträge seit 1. Januar für alle 8,5 Millionen Versicherten. Die großen Hersteller jubilieren. Die Barmer plant jedoch bereits neue Verträge und hat den Apotheken per Fax nahe gelegt, von den erweiterten Austauschmöglichkeiten nur sparsam Gebrauch zu machen.

„Im Sinne einer erfolgreichen Arzneimitteltherapie und einer hohen Compliance unserer Versicherten, Ihrer Kunden, ist uns daran gelegen, die Medikation unserer Versicherten in gewohnter Art und Weise fortzuführen“, heißt es in dem Schreiben. Die Substitution zu Gunsten eines anderen Rabattpartners sollte deshalb die Ausnahme bleiben, so die Empfehlung. Die Versicherten sollen im Januar informiert werden, dass ein Austausch nicht im Interesse der Kasse liegt.

Die Barmer bringt Sortimentsverträge mit Hexal, Stada/Aliud, Betapharm, Mylan Dura und Q-Pharm in den Zusammenschluss ein. Die GEK hatte mit Ratiopharm und den ebenfalls zur Merckle-Gruppe gehörenden Herstellern CT und AbZ Pharma sowie mit der Sanofi-Tochter Winthrop Verträge geschlossen.

Für die Generikahersteller erhöht sich durch die Vereinigung der Rabattverträge auf einen Schlag die Zahl der Patienten, die ihre Arzneimittel erhalten dürfen. Entsprechend positiv wurde die Fusion vor allem von den großen Herstellern aufgenommen: Ratiopharm erwartet durch die Ausweitung ein deutliches Umsatzplus in den kommenden Monaten. Hexal sieht sich selbst als „wichtigsten Vertragspartner“ der neuen Kasse.

Für neuen Schwung werden allerdings die geplanten Wirkstoffverträge der Barmer GEK sorgen: Die Kasse kündigte an, Ende Januar mehr als 300 Wirkstoffe in fünf Losgebieten auszuschreiben. Diese Substanzen könnten dann - je nach Ausstiegsklausel - aus den Sortimentsverträgen verschwinden.

Zuschläge sollen an jedes Unternehmen erteilt werden, das den geforderten Mindestrabatt anbietet. Angestrebt werden nach Kassen-Angaben vier bis sieben Hersteller pro Wirkstoff. Die tatsächlich zu gewährenden Rabatte richten sich dann nach dem Anteil jedes Unternehmens am Gesamtumsatz im jeweiligen Fach- und Gebietslos.

Mit der geplanten Ausschreibung sind die ursprünglichen Pläne der GEK, Zielpreise einzuführen, vom Tisch. Im Sommer vergangenen Jahres hatte die Kasse mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) über ein Modell verhandelt, bei dem die Apotheker das preisgünstigste Arzneimittel aussuchen.

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