Parameter der Entscheidung

R-Zahl, Wirtschaftsdaten, Intensivbetten

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Berlin -

Am Mittwoch wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder über weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen beraten. Welche Faktoren in die Entscheidung einfließen könnten – eine Übersicht.

REPRODUKTIONSZAHL: Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt. Für Anfang März schätzte das Robert Koch-Institut (RKI) diese Kennziffer auf rund 3: Ein Infizierter steckte etwa drei weitere Menschen an. In der zweiten Aprilhälfte lag sie zunächst im Bereich 0,7 bis 1, in den vergangenen Tagen zwischen 0,7 und 0,8. Das heißt, ein Mensch steckt weniger als einen anderen an. Bei dem Wert gibt es laut RKI allerdings große regionale Unterschiede. Die Reproduktionszahl muss unter 1 liegen, um die Epidemie abflauen zu lassen. Daneben ist die Zahl der Neuinfektionen bedeutend.

NEUINFEKTIONEN: Ob die Gesundheitsämter es schaffen, möglichst alle Kontaktpersonen von registrierten Infizierten ausfindig zu machen, hängt auch von der Zahl der Neuinfektionen ab. Sie ist drastisch gesunken. Von rund 6000 gemeldeten Infizierten an einigen Tagen Anfang April auf derzeit rund 1000 pro Tag. Sie unterliegt starken Schwankungen, weil es am Wochenende in der Regel einen Meldeverzug gibt. Zudem gibt es eine hohe Dunkelziffer.

WIRTSCHAFTSKRAFT: Infolge der Corona-Krise steht Deutschland vor der bisher schwersten Rezession der Nachkriegsgeschichte. Die Bundesregierung rechnet damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um elf Prozent zurückgeht, im Gesamtjahr um 6,3 Prozent. Im nächsten Jahr geht es laut Frühjahrsprojektion zwar wieder bergauf, erst 2022 dürfte die Wirtschaftskraft wieder das Niveau vor der Krise erreicht haben.

ARBEITSMARKT: Die Rezession hat auch Folgen für den Arbeitsmarkt, die Regierung rechnet mit einer steigenden Arbeitslosigkeit. Die weltweite Corona-Krise mit unterbrochenen Lieferketten belastet vor allem den deutschen Export, aber auch der private Konsum bricht ein. Die Unternehmen investieren deutlich weniger, auch die zuletzt boomende Nachfrage nach Bauinvestitionen geht zurück.

KRANKENHAUS-KAPAZITÄT: Abgeschätzt werden muss, ob für alle schwer erkrankten Corona-Patienten Kapazitäten in den Intensivstationen der Kliniken verfügbar sind – darin fließt auch ein, wie lange Patienten künstlich beatmet werden müssen. Laut einem verpflichtenden Register waren mit Stand Montag mehr als.12 700 Intensivbetten frei.

 

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