Apotheken dürfen auch ohne Anwesenheit von Approbierten betrieben werden, wenn eine PTA mit Berufserfahrung vor Ort ist. Aber welche Rolle spielen Pharmazieingenieur:innen eigentlich noch, wenn das Gesetz in Kraft tritt?
Bisher kam als Vertretung von Approbierten nur Apothekerassistent:innen oder Pharmazieingenieur:innen in Betracht. Diese mussten insbesondere hinsichtlich ihrer Kenntnisse, Fähigkeiten und Zuverlässigkeit geeignet sein. Folgende Voraussetzungen galten:
Eine Anpassung in § 3 Absatz 3 ermöglicht es nun PTA auch ohne Anwesenheit eines Approbierten, die Apotheke zu öffnen und Arzneimittel abzugeben. Voraussetzung ist, dass ein Apotheker aus der Apotheke oder aus dem Filialverbund zur Beratung der Patienten mittels Telepharmazie sowie zur Rücksprache jederzeit zur Verfügung steht.
Außerdem muss an mindestens acht Stunden pro Woche die persönliche Anwesenheit des Apothekenleiters in der Apotheke sichergestellt sein. PTA müssen entsprechend unterwiesen werden und dürfen nur Tätigkeiten ausüben, für die die Aufsichtspflicht entfallen ist. Doch wo bleiben eigentlich die Pharmazieingenieur:innen?
Hier liegt der Teufel im Detail: „Man macht sich Sorgen um die eigene Zukunft“, so eine Pharmazieingenieurin. Ihre Prüfung hat sie 1994 bestanden, und ist somit einer der letzten ausgebildeten Jahrgänge. „Wenn das Rentengesetz so bleibt, habe ich noch zehn Berufsjahre vor mir“, berichtet sie. Wenn der Referentenentwurf sich durchsetzt, sei ihre Zukunft ungewiss: „Ich weiß nicht, wo die Reise dann für mich hingeht und wie sich die Apothekenlandschaft insgesamt verändern wird.“
Denn eines sei klar: „Die Eckpunkte sagen deutlich, dass bald keine Apotheker mehr gebraucht werden, die in jeder Apotheke präsent sein müssen. Ich sehe deswegen auch unseren Berufsstand als gefährdet an“, so die Ingenieurin. Alles in allem sei die Reform wenig durchdacht und mache ihr Angst: „Die Türen für eine Kettenbildung ist in meinen Augen geöffnet.“
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