PTA-Reform: BVpta schreibt an ABDA Nadine Tröbitscher, 06.11.2019 09:44 Uhr
Die Arbeit in der Apotheke wird sich ändern, das ist unumstritten. Aber nicht nur Apotheker müssen sich umstellen, sondern auch etwa 66.900 PTA – die größte Berufsgruppe in der öffentlichen Apotheke. In einem offenen Brief wendet sich der Bundesverband Pharmazeutisch technischer Assistenten (BVpta) an die ABDA und erinnert die Standesvertretung der Apotheker, dass auch die PTA das Perspektivpapier 2030 beim Wort nehmen.
Der 2014 erstellte Zukunftsplan der ABDA zielt auf die Änderungen und Herausforderungen der Apotheke ab. Demographischer Wandel und Digitalisierung sind nur einige Parameter, die eine Umstellung der Apotheker fordern. Die gleichen Herausforderungen kommen aber auch auf die PTA zu. Und auch die müssen darauf vorbereitet sein. Einen Grundstein dafür legt die Ausbildung. Diese soll – wie der Beruf – reformiert werden, da sind sich zumindest alle einig. Doch in den einzelnen Punkten herrscht keine Einigkeit. Der BVpta fordert eine Verlängerung der Ausbildungsdauer und eine Ausweitung der Kompetenzen. Die ABDA hält in beiden Punkten dagegen.
Der BVpta hat sich einige Punkte des Perspektivpapiers 2030 herausgepickt und diese aus Sicht der PTA an die ABDA in einem offenen Brief zurückgespielt. Geht es etwa um weitreichende demographische Veränderungen oder den tiefgreifenden Wandel, der auch im Gesundheitssystem Herausforderungen mit sich bringt, stellt der BVpta klar: „Diese Wandlungen müssen sich zukünftig in der PTA-Ausbildung durch die Möglichkeit zum Aufbau fachlich-methodischer, sozial-kommunikativer und personaler beruflicher Handlungskompetenzen in angemessener Art und Weise wiederfinden.“ Schließlich müssen die Herausforderungen zukünftig auch durch über 66.900 in öffentlichen Apotheken tätige PTA täglich gemeistert werden.
In Punkt 6 des Zukunftsplans weist die ABDA auf die „Fortentwicklung von Wissenschaft und Technik, die zu einem dynamischen Wissenszuwachs führt und von der Digitalisierung und Vernetzung aller Lebensbereiche begleitet wird“ hin. Auch in diesem Punkt müssen sich die PTA anpassen. Daher muss für die PTA künftig eine Ausbildung etabliert werden, „die ausreichend Freiraum für gesamtgesellschaftliche Weiterentwicklungsprozesse gibt!“
Im Plan der ABDA ist auch von „pharmazeutischer Kompetenz“ der Mitarbeiter die Rede. Aus Sicht des BVpta müssen in der Ausbildung zukünftig mehr pharmazeutische Kompetenzen vermittelt werden. Außerdem sollen „zukünftig fachliche und methodische Grundlagen zur Umsetzung des Prinzips der Evidenzbasierung“ gelegt werden.
„Sie selbst haben es in der Hand, ob die inhabergeführte Apotheke zukünftig nicht nur ausreichend, sondern auch gut ausgebildetes Personal zur Verfügung haben wird. Nehmen Sie sich selbst beim WORT!“, appelliert der BVPta. Der Verband werde weiter für die Modernisierung der PTA-Ausbildung kämpfe, um deren Attraktivität zu steigern. „Gut qualifizierte PTA sind eine wesentliche Säule in der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Nur gut qualifizierte PTA können den unverzichtbaren Apothekern eine wirksame Entlastung sein.“
Die zukunftsorientierte Apotheke ist aus Sicht des BVpta ein interessanter Arbeitsplatz mit bester technischer Ausstattung und einem hohen Grad an sozialen Komponenten. „Für diese Arbeitsplätze sollten wir gemeinsam werben!“ Daher vertraue der BVpta darauf, dass die Argumente in der Entscheidungsfindung und weiteren Argumentation zum PTA-Reformgesetz berücksichtigt werden.