Nordrhein-Westfalen

PTA: Entlastung beim Schulgeld

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Berlin -

Mit Erleichterung hat der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) auf die Ankündigung des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann (CDU) reagiert, Auszubildende in Gesundheitsberufen beim Schulgeld von diesem Herbst an zu entlasten. „Minister Laumann hält damit sein Versprechen, auch bei der Ausbildung von Pharmazeutisch-Technischen Assistentinnen einen erheblichen Schritt in die Schulgeldfreiheit einzuleiten“, sagte AVWL-Vorsitzender Dr. Klaus Michels.

Beachtlich nannte es Michels, dass davon auch PTA-Auszubildende profitieren sollen, die bereits in der Ausbildung stehen. Es sei anerkennenswert, dass Nordrhein-Westfalen bei der Ausbildung in den Gesundheitsberufen in Vorleistung gehe, bis auf Bundesebene eine Lösung gefunden sei. Durch die angekündigte Maßnahme Laumanns werde die flächendeckende 24-Stunden-Versorgung der Bevölkerung durch die örtlichen Apotheken gestärkt.

Laumann hatte eine entsprechende Initiative bereits bei einem Besuch des AVWL Ende Mai in Aussicht gestellt. Die Ausbildung in den vier vom Trägerverein PTA-Fachschule Westfalen-Lippe unterhaltenen Lehrinstituten in Siegen, Paderborn, Gelsenkirchen und Castrop-Rauxel wird durch eine Umlage der Apotheker und das Schulgeld der angehenden PTA finanziert, das rund 300 Euro im Monat beträgt. Die frühere NRW-Regierung hatte ihre Unterstützung der PTA-Ausbildung im Jahr 2013 komplett eingestellt.

In einem Interview hatte Laumann jetzt angekündigt, dass die NRW-Landesregierung Auszubildende in Gesundheitsberufen beim Schulgeld entlasten wird. „Wir werden unser Versprechen, einen erheblichen Schritt in die Schulgeldfreiheit einzuleiten, noch im Herbst umsetzen“,sagte der Zeitung „Neue Westfälische“. „Unser Ziel ist dabei auch, dass die Schüler, die bereits in Ausbildung sind, von diesen Leistungen profitieren.“ Damit wolle das Land in Vorleistung gehen, bis auf Bundesebene eine Lösung gefunden wurde, hieß es in dem Bericht. Bislang sei für die Auszubildenden ein Schulgeld von bis zu 600 Euro im Monat fällig. Das betrifft beispielsweise angehende Physiotherapeuten.

Auch die Große Koalition hatte im Koalitionsvertrag angekündigt, das Schulgeld für Gesundheitsberufe bundesweit abzuschaffen. Es wird erwartet, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im angekündigten Arzneimittel- und Apothekengesetz dazu Schritte einleitet.

Zudem hat Spahn angekündigt, die PTA-Ausbildung zu reformieren. Dazu liegen bereits Vorschläge vor: Die Apothekengewerkschaft Adexa und der Bundesverband Pharmazeutisch-technischer AssistentInnen (BVpta) schlagen in einem gemeinsamen Positionspapier die Verlängerung der Ausbildung auf drei Jahre vor. Die Tarifgemeinschaft Nordrhein (TGL) hat ebenfalls einen eigenen Vorschlag präsentiert: Sie schlägt zwei Schuljahre und ein Jahr Praktikum vor.

Laut Adexa und Bvpta soll die Ausbildungsdauer ebenfalls auf 36 Monate verlängert werden. Beiden plädieren aber für 30 Monate PTA-Fachschule und wie bisher sechs Monate Praktikum. Ausbildungsschwerpunkte und Themen seien nach zeitgemäßen Erfordernissen aufzustocken und die Ausbildungsstandards bundesweit anzugleichen. Zum zeitgleichen Erwerb eines Fachhochschulabschlusses sollen zusätzlich Deutsch und Mathematik sowie eine Fremdsprache erforderlich werden.

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