Psychische Erkrankungen

DAK: Burnout ist kein Massenphänomen

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Berlin -

Immer häufiger sind psychische Leiden der Grund für Krankschreibungen – dabei sind psychische Störungen seit Jahrzehnten in der Bevölkerung nahezu gleich verbreitet. Zu diesem Ergebnis kommt der DAK-Gesundheitsreport. DAK-Chef Professor Dr. Herbert Rebscher wirbt für eine „ehrliche und sachliche Debatte“.

Demnach haben sich die Fehltage durch Depressionen und andere psychische Krankheiten von 1997 bis 2012 mehr als verdoppelt. Aber: „Viele Arbeitnehmer werden heute mit einem psychischen Leiden krankgeschrieben, während sie früher mit Diagnosen wie chronische Rückenschmerzen oder Magenbeschwerdenarbeitsunfähig gewesen wären“, so Rebscher. „Das Bewusstsein und die Sensibilität von Ärzten und Patienten diesen Krankheiten gegenüber haben sich deutlich verändert.“

So sei etwa das Burnout-Syndrom durch die breite öffentliche Debatte stärker in den Fokus gerückt. Die Debatte habe dazu beigetragen, dass Arbeitnehmer beim Arzt leichter über psychische Beschwerden sprechen. Ein „Massenphänomen Burnout“ gebe es aber nicht, so Rebscher. Nur bei jedem 500. Mann und jeder 330. Frau werde diese Diagnose auf der Krankschreibung vermerkt.

Sehr viel häufiger seien Depressionen: Während etwa zehn Ausfalltage pro 100 Erwerbstätigen mit der Diagnose Burnout begründet sind, sind es 85 Fehltage bei Depressionen.

Ebenso wie die Diagnose würden auch berufliche Telefonate außerhalb der Arbeitszeit überschätzt. Zwar hinterlegten 87 Prozent der Arbeitnehmer ihre Telefonnummern beim Arbeitgeber – aber nur weniger als die Hälfte werde außerhalb der Arbeitszeit angerufen. Allerdings sei schon ein mittleres Ausmaß an Erreichbarkeit – bis zu einmal pro Woche – mit einem erhöhten Risiko verbunden: Von den Mitarbeitern, die mehrmals pro Woche außerhalb der Arbeitszeit angerufen würden, leide etwa jeder Vierte unter einer Depression, heißt es in dem Report.

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