Silikonskandal

Prüfer-Storcks: Betrug zu leicht gemacht

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Als Konsequenz des Skandals um minderwertige Brustimlantate fordert nun auch Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) die bessere Kontrollen von Medizinprodukten. So sei deren Sicherheit beispielsweise nicht nur nach Aktenlage oder einmaligen Musterprüfungen, sondern verpflichtend durch unangemeldete Betriebsbesichtigungen und Kontrollen der laufenden Produktion zu beurteilen.

„Der Skandal ist nicht nur die kriminelle Energie eines Herstellers, sondern auch die Tatsache, dass der Betrug relativ leicht gemacht wurde. Im Vordergrund müssen sichere Produkte und ein hoher Patientenschutz stehen, nicht europäische Standards auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner“, so die Senatorin.

„Für jede einzelne Frau, die diese Implantate erhalten hat, ist es eine beängstigende Situation. Besonders tragisch ist dies aber für Frauen, die nach der Diagnose Krebs eine belastende Therapie durchgestanden haben und sich nun erneut einer Operation unterziehen müssen“, sagte die SPD-Gesundheitsexpertin. „Aber niemand sollte jetzt überstürzt auf eine sofortige Operation drängen. In jedem einzelnen Fall sollte in Ruhe mit dem eigenen Arzt das richtige Vorgehen geklärt werden.“

Nach einer Erhebung der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) wurden die minderwertigen Brustimplantate in Hamburg bei 367 Patientinnen eingesetzt. Diese Zahl ergebe sich aus den Rückmeldungen seitens der Hamburger Kliniken und Praxen. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass in den kommenden Tagen noch weitere Einzelmeldungen von Ärzten folgen.

 

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