Apothekenhonorar

Protestpharmazeuten: Wo ist Wolf?

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Berlin -

Mit dem Ärger über das geplante Apothekenhonorar steigt auch die Kritik an der ABDA. Die Protestpharmazeuten wollen das Handeln oder Nichthandeln ihrer Standesvertretung nicht länger tolerieren. Die rund 200 im Internet organisierten Pharmazeuten fordern in einem Brief an ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf, die Basis stärker einzubinden. „Wenn die ABDA nicht politisch agieren kann oder will, soll sie sich auflösen“, heißt es in dem Schreiben.

 

Der Brief soll im Vorfeld der Gesamtvorstandssitzung am Mittwoch von möglichst vielen Kollegen unterschrieben und in die Jägerstraße geschickt werden. Jeder andere Interessenverband hätte in der aktuellen Situation den Schulterschluss mit seinen Mitgliedern gesucht und den gemeinsamen Kampf aufgenommen, heißt es in dem Schreiben. „Nicht so die ABDA.“ Die Dachorganisation der Apotheker sei „weit davon entfernt, überhaupt noch die Mehrheit der Mitglieder hinter sich zu haben und ist erkennbar untereinander uneins über eine wirksame, gemeinsame Strategie“.

„Die Apotheken befinden sich in rauer See. Doch wo ist der Steuermann?“ Seit Monaten führe die ABDA einen semantischen Streit mit der Politik um Zahlen und Berechnungsmethoden. Das Ergebnis könne angesichts der ABDA-Forderungen „nur als Abwatschen der Apotheker gewertet werden“.

Wolf soll sich damit befassen, wie eine gemeinsame Linie gefunden werden soll, wenn in den einzelnen Bezirken unterschiedliche Aktionen durchgeführt werden oder eine „Vertreterin von vorneherein Kampfmaßnahmen als kontraproduktiv bezeichnet“.

Kritisiert wird auch die Pressearbeit. „Es ist Ihnen sicher nicht entgangen, dass die Öffentlichkeitsarbeit mittlerweile von der Basis geleistet wird.“ Apothekerinnen erzeugten mit kreativen und provokativen Aktionen Aufmerksamkeit, zu der die ABDA nichts Gleichwertiges zu bieten habe. „Fehlende Kommunikation und Untätigkeit der ABDA werden von der Basis nicht mehr toleriert werden“, heißt es. Entsprechende Anträge für eine stärkere Einbindung der Basis lägen als Anträge zum Deutschen Apothekertag (DAT) vor.

 

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