Präimplantationsdiagnostik

Protestanten gegen PID dpa, 15.02.2011 17:18 Uhr

Berlin - 

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat sich nach interner Kontroverse für ein gesetzliches Verbot von Embryonentests ausgesprochen. Auch eine Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) bei bestimmten Krankheitsbildern führe zwingend zu einer „Selektion zwischen lebenswertem und nichtlebenswertem Leben“, heißt es in einer Erklärung der EKD. Dies sei mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar.

Nachdem die EKD sich bereits 1992 und 2003 gegen die PID ausgesprochen hatte, hatte der neue Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider für eine ethische Neubewertung der Frage plädiert und vor allem das Leid von Eltern mit schweren Erbkrankheiten in den Blick genommen. Die Kritiker, die selbst eine Ausnahmeregelung für ethisch nicht vertretbar finden, behielten in dem kirchlichen Spitzengremium aber schließlich die Oberhand.

Die katholische Kirche lehnt die PID strikt ab. Bei der PID werden im Reagenzglas erzeugte Embryonen außerhalb des Mutterleibs auf Erbkrankheiten untersucht. So sollen Fehl- und Totgeburten oder Geburten kranker oder behinderter Kinder vermieden werden. Die aussortierten Embryonen sterben ab.