Eigene Aktion

Protest in Sichtwahl: Rote Karte für Lauterbach

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Berlin -

Die Abda-Protestaktion startet heute mit der Aufforderung an die Apothekenteams, bundesweit rote T-Shirts zu tragen. Etliche Inhaber:innen sind sich sicher: „Das bringt rein gar nichts!“ Stattdessen zeigen viele nun der Politik symbolisch die rote Karte: „Die Patienten sind für solch eine Protestaktion doch der falsche Adressat. Die politisch Verantwortlichen müssen endlich echte Gesprächsbereitschaft zeigen“, so ein Inhaber, der seit heute auf 20 Bildschirmen in seinen Apotheken sogar Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigt.

Viele Inhaber:innen fragen sich nach dem Aufruf der Abda zur Aktions-T-Shirt-Woche, was dieser Protest bezwecken soll: „Ich habe mich klar dagegen entschieden, rote Shirts zu tragen“, so ein Inhaber. „Ich finde, dass die Patienten der falsche Adressat sind für solch ein politisches Bekenntnis. Es bringt an dieser Stelle wenig, sie mit ins Boot zu holen.“ Denn: „Das wir Apotheken rot sehen, ist doch längst offensichtlich, es muss sich seitens des Bundesgesundheitsministerium (BMG) endlich eine echte Gesprächsbereitschaft zeigen“, so der Apotheker.

Dabei sei klar: „Natürlich kann man nicht jeden Berufsstand nach seiner Meinung fragen, aber die Resonanz für die Apotheken ist schlicht gleich Null“, ärgert er sich. „Das ist höchst unbefriedigend. Stand jetzt ist jedenfalls: So kann es nicht weitergehen.“ Deswegen sei die Abda-Protestaktion nicht schlagkräftig genug. Der effektivere Weg wäre für ihn die Abwesenheit der Apothekerschaft: „Wir müssten wie andere Dienstleister auch die Arbeit niederlegen, das wäre spürbar. Aber durch unseren Versorgungsauftrag der Bevölkerung gegenüber, ist die Umsetzung eines längeren Streikes schwierig“, so der Inhaber.

Um seinen Frust über die Politik trotzdem deutlich zu machen, zeigen die 20 Bildschirme in seinem Filialverbund seit Samstag dem Gesundheitsminister die rote Karte. „Bis jetzt hat die Aktion unter den Kollegen und Kolleginnen eine sehr breite Resonanz erfahren. Ich habe die Datei schon mehrfach zur Verfügung gestellt“, so der Inhaber. Wenn es nach ihm ginge, hätte Lauterbach die rote Karte absolut verdient.

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