„Vor-Ort-Apotheke heißt, man ist vor Ort“

Protest in Hessen: Inhaber schließt vier Tage Sandra Piontek, 28.06.2024 12:05 Uhr

Nojan Nejatian, Inhaber der Heegbach Apotheke in Erzhausen, ist zur Großkundgebung nach Frankfurt gefahren. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Der Protest in Hessen ist in vollem Gange. Seit gestern sind etliche Apotheken geschlossen. Anlass ist der Referentenentwurf des Apothekenreformgesetz (ApoRG) vom 14. Juni. Inhaber Nojan Nejatian zeigt dazu klare Kante: „Apotheke vor Ort heißt auch man ist vor Ort. Man steht für die Patienten ein und berät sie.“ Um seine Meinung deutlich zu machen, lässt er die Heegbach Apotheke in Erzhausen nicht nur für zwei, sondern für vier Tage zu.

Für Nejatian ist klar: Schon der Name „Vor-Ort-Apotheke“ macht doch deutlich: „Wir Apotheker sind vor Ort, stehen für die Patienten ein und beraten sie. Das Führen von Laboren und Rezepturen gehört auch dazu. Das soll von heute auf morgen plötzlich alles nicht mehr wichtig sein?“ Um sich an dem Protest zu beteiligen, hat sich der Apotheker entschlossen, auch am Samstag die Offizin nicht zu besetzen. „Das sind inklusive Sonntag, vier Tage am Stück und ein deutlicheres Zeichen als nur Donnerstag und Freitag zuzusperren“, so der Inhaber.

Mitsamt dem Team ging es gestern nach Frankfurt zur Großkundgebung, um gegen die Reformpläne zu demonstrieren. „Wir sind Heilberufler und Heilberuflerinnen, wir wollen für die Menschen da sein und nicht streiken“, erklärt er. „Eine Beteiligung ist jedoch sehr wichtig, es geht hier, auf Deutsch gesagt, um die Wurst. Die Pläne müssen gestoppt werden“, appelliert er. Denn: „Die Reform ist für uns alle unhaltbar.“