Presseschau

Protest in Hessen schlägt mediale Wellen

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Berlin -

Die aktuellen Proteste in Hessen sind auch in den größeren Medienhäusern angekommen: Neben regionalen Zeitungen, der Bild und der FAZ berichten auch die Tagesschau sowie die öffentlichen Rechtlichen Sender ARD und ZDF vom Streik und der gestrigen Kundgebung am Frankfurter Opernplatz.

Für ein Medienecho hat der Streik schon einmal gesorgt: Der erste Protesttag in Hessen ist auch an den öffentlich-rechtlichen Medien nicht spurlos vorbeigegangen. Die Tagesschau titelt: „Apotheken wegen Streik geschlossen – 1000 Teilnehmer bei Kundgebung in Frankfurt“ und berichtet detailliert von der gestrigen Kundgebung auf dem Opernplatz. „Aus Protest gegen die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Lauterbach sind viele Apotheken in Hessen geschlossen“, schreiben die Autor:innen.

Auch das ZDF veröffentlichte einen Beitrag zum Protest, in dem die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) näher beleuchtet werden. Unter anderem werden die Lockerungen bei Zweigapotheken, Öffnungszeiten und der Anwesenheit von Apotheker:innen in den Apotheken kurz erklärt.

Mit Kamerateam zum Protest

Die Hessenschau war live vor Ort – mit Kamerateam. Neben einer kurzen Stellungnahme von Verbandschef Holger Seyfarth vor der Kundgebung hat das Team in einem rund dreiminütigen Video Apotheker Nojan Nejantian nach den Problemen, die sich aus Lauterbachs Reformen ergeben, gefragt. Dabei warnte der Apotheker eindringlich vor einem verminderten Leistungsangebot durch die Reform.

Auch Sat.1 berichtete in einem kurzen Video von den Protesten. Vor allem die sogenannte „Apotheke light“ stoße bei den Pharmazeuten auf Widerstand, so der Sender. Offenbar hat das Kamerateam zudem schon im Vorfeld Seyfarth für ein Interview in seiner Apotheke besucht: „Wir haben ein gut funktionierendes System. Die Regierung ist aufgefordert, das zu erhalten und weiterzuentwickeln und nicht zu zerstören“, erklärt Seyfarth.

Auch die FAZ berichtete von der Kundgebung. Autorin Barbara Schäder schreibt, dass sich neben den hessischen Apothekenteams auch Protestierende aus Rheinland-Pfalz und Thüringen angekündigt haben, um gegen die Reformpläne von Lauterbach zu protestieren. „Hessens Apotheken zwei Tage dicht“, titelt die Bild-Zeitung. „Der Verband kritisiert eine geplante Apothekenreform, die unter anderem die geplante Schaffung von ‚Pseudo-Apotheken‘ ohne Präsenz von Apothekern vorsieht“, schreibt die Bild in ihrer kurzen Meldung.

Großes Echo bei regionalen Zeitungen

Auch die lokalen Medien griffen die Proteste auf. Schließlich sind Bürgerinnen und Bürger in Hessen direkt von den Schließungen betroffen. Die Gelnhäuser Neue Zeitung (GNZ) klärte schon um kurz vor 10 über die Schließungen auf. „Die Apotheken laufen Sturm gegen Reformpläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach“, schreibt Autor David Meister. „Die Versorgung mit Arzneimitteln ist an beiden Tagen fast überall lediglich über die Notdienst-Apotheken gewährleistet.“ Zu den Gründen des Protestes zitiert auch er Seyfarth: „Der Entwurf ist ein Generalangriff auf unseren gesamten Berufsstand, unsere pharmazeutische Kompetenz und die wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort.“

Viele lokale Blätter in Hessen, wie die Hofgeismarer Allgemeine, Kreisteil Hofgeismar, Bergsträßer Anzeiger und Melsunger Allgemeine Zeitung, berichteten teils auf dem Titelblatt über die Proteste.

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