Am kommenden Mittwoch wird in Thüringen und Sachsen gegen die geplante Apothekenreform protestiert. In Erfurt und Dresden haben der Thüringer Apothekerverband (THAV) und der Sächsische Apothekerverband (SAV) Kundgebungen geplant. Mit dabei ist auch Anja Zierath, Bundesvorsitzende des BVpta. Sie ruft alle PTA auf, an den Protestaktionen teilzunehmen.
Ein zentraler Bestandteil der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Apothekenreform sind Apotheken, die unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne anwesende/n Apotheker:in geöffnet und betrieben werden dürfen, und zwar von „erfahrenen PTA“.
Zierath hat dazu eine klare Meinung: „Das machen wir so nicht mit! Stundenweise Vertretung ja, Leitung einer Apotheke nein!“ Zwar könnten PTA durchaus mehr Verantwortung übernehmen und Apotheker:innen auch vertreten – aber nur vertreten, nicht ersetzen.
„Wir sind keine Apotheker:innen und wir lassen uns nicht gegen unsere approbierten Kolleginnen und Kollegen ausspielen. Für ,Apotheke light‘ und ,Filialleitung light‘ stehen wir nicht zur Verfügung“, macht Zierath deutlich. Denn mit seinen Plänen degradiere Lauterbach die PTA zu besseren Verkäufer:innen.
Kurzum: Der BVpta lehnt die Reformpläne ab. Und das will Zierath bei den Protestaktionen in Erfurt und Dresden einmal mehr deutlich machen. Die Proteste werden vom BVpta aktiv unterstützt und PTA dazu aufgerufen, sich über die Protestaktionen zu informieren und teilzunehmen.
„Mit dem Protest soll über die Folgen des Apotheken-Reformgesetzes (ApoRG) aufgeklärt und die Ablehnung der Reform auch durch uns PTA wirkungsvoll zum Ausdruck gebracht werden“, so der BVpta.
Zierath wird in Erfurt vor Ort sein und zu den Teilnehmenden sprechen und „klare Worte“ zu den Plänen des Gesundheitsministers finden. Denn eines steht fest: „Nur so können wir die Bevölkerung auf massive Apothekenschließungen, wie sie derzeit stattfinden, und die falschen Lösungsansätze durch die Politik aufmerksam machen.“
Die Folgen der „falschen Politik“ seien verheerend. Zum einen drohe den PTA ein Arbeitsplatzverlust und zum anderen den Patient:innen eine massive Versorgungslücke – vor allem im ländlichen Raum. „Das wollen wir nicht und das müssen wir der Politik deutlich machen. Die Apotheken-Infrastruktur muss unbedingt aufrechterhalten bleiben in der Stadt, und vor allem auf dem Land. Und dafür kämpfen wir alle zusammen!“
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