Mehr als 1000 Berliner Kassenarztpraxen sind am Montag nach Angaben ihrer Verbandsvertreter aus Protest gegen die Bundesgesundheitspolitik geschlossen geblieben. Die Ärzte wenden sich vor allem gegen die nach ihrer Ansicht zu niedrigen Kassenbudgets. Bereits jetzt bekämen sie rund ein Drittel ihrer Leistungen nicht von den Kassen erstattet, sagte der Sprecher des Bündnisses Berliner Kassenärzte, Dr. Wolfgang Mitlehner. Allein 1500 Ärzte blieben der Praxis mit der Begründung fern, sie nähmen an Fortbildungen teil. Die Proteste sollen bis Freitag dauern. In Berlin gibt es rund 6500 niedergelassene Ärzte.
Die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen Berlin drohte den Ärzten mit „drastischen Konsequenzen“. Sollten sie akute Behandlungen verweigern, könne es bis zum Entzug der Kassenzulassung kommen, teilten die Kassen mit. Mit ihren Protesten träfen die Mediziner nicht die Politik, sondern gesetzlich versicherte Patienten.
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