Rabattverträge

Pro Generika kritisiert Apotheken-Bonus

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Deutschlands Generikahersteller kritisieren den zwischen Bayerischem Apothekerverein (BAV) und der AOK Bayern ausgehandelten „Compliancebonus“: „Damit verstoßen die Beteiligten unserer Meinung nach gegen das Heilmittelwerbegesetz“, sagte der Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika, Peter Schmidt. Das Gesetz verbiete die Gewährung und die Annahme von Zuwendungen für die Abgabe eines bestimmten Arzneimittels ausdrücklich.

Laut Kooperationsvereinbarung erhalten die Apotheken in Bayern Zusatzvergütungen in Höhe von bis zu einem Euro pro abgegebenem rabattierten Arzneimittel. Es gebe keinen Zweifel daran, dass Rabattverträge ohne das Engagement der Apothekerschaft nicht umgesetzt werden können. „Ich verstehe, dass sie eine gewisse finanzielle Kompensation für ihren Mehraufwand suchen“, so Schmidt. Der eingeschlagene Weg sei jedoch nicht nur rechtlich ein Irrweg.

Die Bezeichnung „Compliancebonus“ ist für Pro Generika ein „Etikettenschwindel“. Der AOK gehe es einzig und allein um die zügige Realisierung von Einsparungen aus den Rabattverträgen. Therapietreu seien Patienten nur dann, wenn sie dem Arzneimittel sowie ihrem Arzt und Apotheker vertrauten. „Dieses Vertrauen wird empfindlich gestört, wenn der Patient davon ausgehen muss, dass ihm sein Apotheker primär deshalb ein neues Arzneimittel gibt, weil er dafür zusätzliches Geld erhält.“

Pro Generika befürchtet, die Vergütung könne Anreize zur Beeinflussung von Ärzten schaffen: „Offenkundig erwartet die AOK, dass die bayerischen Apotheken vor dem Hintergrund zu erwartender Boni noch stärker auf die Ärzte einwirken sollen, ihrerseits nur noch Rabattvertragsmedikamente zu verordnen“, so Schmidt. Ein Bonus, der pekuniären Erwägungen Vorrang vor medizinischen Aspekten einräume, schaffe kein Vertrauen, er gefährde es vielmehr. „Ich hoffe, dass das schlechte bayerische Beispiel nicht Schule macht“, sagte Schmidt.

Mit dem Vertrag gestehe die AOK Bayern ein, dass ihren Versicherten die neuen Rabattarzneimittel „schmackhaft“ gemacht werden müssten. „Die Kasse geht also selbst davon aus, dass ihre Versicherten die von ihr kontrahierten Arzneimittel nicht ohne weiteres akzeptieren“, sagte Schmidt. Die AOK Bayern instrumentalisiere die 3.000 bayerischen Apotheken. „Hier wird mit viel Geld ein offensichtlich stotterndes System auf Kosten des AOK-Versicherten geschmiert“, sagte Schmidt.

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