Der Pharmaverband Pro Generika hat die Bundesregierung aufgefordert, für eine Öffnung des Marktes für biotechnologisch hergestellte Arzneimittel zu sorgen. In diesem Jahr laufe der Patentschutz für sehr teure Biopharmazeutika in einem Volumen von 1,34 Milliarden Euro aus, so Geschäftsführer Bork Bretthauer. Wenn die Politik günstige Rahmenbedingungen für Biosimilars schaffe, könnten der Zugang von Patienten zu den hoch wirksamen Arzneimitteln erleichtert und die Behandlungskosten deutlich gesenkt werden.
„2015 ist das Jahr des Paradigmenwechsels bei den Patentabläufen in Deutschland“, sagte Bretthauer. Denn erstmals laufen viel mehr Patente bei den Biopharmazeutika ab als bei den klassischen, chemisch-synthetisch hergestellten Arzneimitteln. Nach einer neuen Studie stehen einem Volumen von 1,34 Milliarden Euro im Bereich Biotech knapp 490 Millionen Euro bei den chemisch-synthetisch hergestellten Arzneimitteln gegenüber.
Bretthauer erläuterte: „Patienten haben bisher einen limitierten Zugang zu Biopharmazeutika, weil sie sehr teuer sind.“ Aus diesem Grund setzten Ärzte diese Arzneimittel oft erst im zweiten Therapieversuch ein, wenn der erste nicht angeschlagen habe. Nachahmerprodukte „öffnen also nach unserer Einschätzung ein Fenster für eine bessere Versorgung der Patienten mit Biopharmazeutika“, zumal auch die Krankenversicherung mit sinkenden Behandlungskosten pro Patient rechnen könne.
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