Abrechnung

CompuGroup sammelt PKV-Rechnungen

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Berlin -

Die private Krankenversicherung AXA und der Softwarekonzern CompuGroup Medical (CGM) wollen die Abrechnung vereinfachen. Patienten sollen Rechnungen künftig auf das Online-Portal „Meine Gesundheit“ einsehen und direkt an die Versicherung schicken können. Das Verfahren wird zunächst mit Ärzten erprobt. Anschließend könnten auch Apotheken einbezogen werden. Auch andere Krankenversicherungen sollen das Portal nutzen können.

Für die neue Abrechnungsmethode haben AXA und CGM das Joint Venture „MGS Meine-Gesundheits-Services GmbH“ gegründet. Ziel der Partnerschaft ist es, Prozesse zwischen den Patienten und ihrer privaten Krankenversicherung zu vereinfachen. Für das Portal „Meine Gesundheit“ steuert die AXA das Wissen über die Bedürfnisse ihrer Kunden bei, die CGM ihre Kenntnisse über Prozesse in den Arztpraxen.

Ärzte, die die CGM-Software nutzen, können Rechnungen künftig digital in das Portal hochladen. Die Versicherten haben dann direkten Zugriff darauf und können sie verwalten. Nur die Patienten selbst haben Zugriff auf die Daten und können selbst entscheiden, ob und wann sie eine Rechnung an ihre PKV weiterleiten. Auch die Leistungsabrechnung der Versicherung erhalten die Patienten künftig digital. Damit werde das Rechnungsmanagement erstmals im deutschen PKV-Markt papierlos, so die Partner. Die Nutzung soll kostenlos sein und auf freiwilliger Basis erfolgen.

AXA und CGM reagieren mit der Einführung des neuen Portals auf Marktforschungsergebnisse, die einen großen Bedarf nach Vereinfachung des Rechnungsmanagements gezeigt hätten. Auf dem Portal sollen auch weitere Services angeboten werden, etwa eine Online-Arztsuche und eine Online-Terminvereinbarung.

Das Portal soll in den kommenden Monaten mit ausgewählten Ärzten und Kunden erprobt werden. „In dieser Phase sollen unter anderem die reibungslose technische Funktionalität sowie die Nutzerfreundlichkeit von Versicherten und Ärzten getestet werden“, erklären die Projektpartner.

Ab Mitte 2016 soll das Portal dann allen krankenvollversicherten Kunden der AXA zur Verfügung gestellt werden. Dann werde man auch prüfen, welche weiteren Leistungserbringer eingebunden werden könnten, so eine AXA-Sprecherin. Bislang ist in diese Richtung noch nichts geplant. Perspektivisch sollen aber auch weitere private Krankenversicherungen angebunden werden.

Um die Abrechnung von Hochpreisern zu erleichtern, setzen andere PKVen auf Verträge mit den Apotheken. Patienten, die bei der HUK Coburg und deren Tochterunternehmen PAX-Familienfürsorge privat versichert sind, müssen die Kosten für sehr teure Arzneimittel seit Mitte des vergangenen Jahres nicht mehr auslegen. Die Versicherung hat einen Vertrag mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) geschlossen. Ähnlich Vereinbarungen gibt es mit der Debeka und der Allianz.

Andere Versicherungen bieten die Direktabrechnung nur bei einzelnen Apotheken an. Die Bayerische Beamtenkrankenkasse beispielsweise kooperiert mit der Versandapotheke Mycare. Der Verband der zytostatikaherstellenden Apotheker (VZA) hat Verträge mit der Debeka, der Barmenia und der Halleschen Krankenversicherung geschlossen.

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