Hans-Werner Holdermann bleibt Chef des Bundesverbands patientenindividueller Arzneimittelverblisterer (BPAV). Auf der gestrigen Mitgliederversammlung wurde er mit dem gesamten Vorstand wiedergewählt. Die Verblisterer hoffen, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) noch auf das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zu Teilmengenrabatten reagiert.
Bei der Mitgliederversammlung ging es neben der Wahl im Wesentlichen um zwei Themen: das Ratiopharm-Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom März 2015 und die EU-Fälschungsrichtlinie. In beiden Regulierungsbereichen hat der BPAV im zurückliegenden Geschäftsjahr nach eigenen Angaben „deutliche Akzente im Interesse seiner Mitglieder“ gesetzt.
„Ohne unsere konstruktiven politischen Gespräche bei der Umsetzung der EU-Fälschungsrichtlinie, die wir seit 2011 als politische Interessenvertretung der Blisterzentren begleiten, stünden wir heute vor einem großen Problem“, sagte Holdermann.
Mit Blick auf die Auswirkungen des BGH-Urteils auf die Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) sei die Meinungsbildung im BMG noch nicht abgeschlossen. Der BGH hat entschieden, dass die Abgabe von Teilmengen rezeptpflichtiger Arzneimittel nicht der Preisbindung unterliegt. Rabatte auf verblisterte Medikamente sind damit möglich.
Noch haben die Verblisterer den Gesetzgeber zu keiner Klarstellung bewegen können. „Der BPAV kann aber mit Fug und Recht sagen, hier Denkprozesse in Gang gesetzt zu haben“, so Holdermann. Es bleibe zu hoffen, dass die konstruktiven Ideen des BPAV für eine qualitativ bessere Arzneimittelversorgung nachhaltig umgesetzt würden.
Holdermann ist Geschäftsführer der Deutschen Blistergemeinschaft. Mit ihm im BPAV-Vorstand sind sein Vize Christian Buse, Chef der Versandapotheke Mycare, Schatzmeister Erik Tenberken, Inhaber von Kölsche Blister und Manuel Meissner, Gründer der Cogipharm-Blister.
Holdermann steht seit Gründung des BPAV im Jahr 2009 an dessen Spitze. Der Vorstand wurde einstimmig für zwei weitere Jahre bestätigt. „Die einstimmige Wiederwahl des Vorstands zeugt doch eindeutig davon, dass wir eine gute Arbeit abgeliefert haben. Wenn auch weiterhin viel zu tun bleibt“, kommentierte Holdermann die Wahl.
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