Heute wird der Bundesgesundheitsminister die neuen Pläne für die Cannabis-Legalisierung vorstellen. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein (AVNR), ist auch mit der voraussichtlich „abgespeckten Version“ nicht einverstanden.
„Es ist schon absurd, dass wir gegen massive Lieferprobleme bei Medikamenten für Kinder, Blutdruck-Patienten, Krebskranken und Diabetikern kämpfen müssen und jetzt viel politische Energie verwenden, um Drogen salonfähig zu machen“, so Preis. Auch die abgespeckte Version der Cannabis-Legalisierung sei medizinisch und pharmazeutisch nicht vertretbar. Die Arzneimittelkommission der deutschen Apothekerinnen und Apotheker lehne deshalb aus medizinischen und pharmazeutischen Gründen die Legalisierung von Cannabis ab, so der Vorsitzende weiter.
Man rechne nicht mit einer Entlastung der Behörden, stattdessen werde „noch mehr kontrolliert werden müssen, ob die Freigrenzen von 25 Gramm und drei Pflanzen auch eingehalten werden.“ „Nach wie vor widerspricht die Legalisierung von Cannabis allen medizinischen und pharmazeutischen Kenntnissen“, so Preis. Besonders gefährlich sei der THC-Gehalt von Cannabis, da dieser heutzutage viel höher sei. Ein zu hoher Konsum könne durch das Legalisierungs-Modell nicht verhindert werden, so Preis. Das Gegenteil sei der Fall.
Er sieht insbesondere junge Menschen gefährdet, die laut dem Vorsitzenden immer häufiger und schon frühzeitig Cannabis konsumieren: Das Risiko, später psychotische Symptome, Depressionen oder Angststörungen zu bekommen, sei bei ihnen besonders hoch, weil der intensivste Teil der Entwicklung des Gehirns vor dem 20. Lebensjahr liege, so Preis. „Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen auch erhebliche Probleme beim Hasch-Tourismus“, fügt er hinzu.
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