Neuer Abda-Präsident

Preis legt 5-Punkte-Plan vor Nadine Tröbitscher, 16.01.2025 14:23 Uhr

Das Impfen in der Apotheke gehört für Abda-Präsident Thomas Preis in das 100-Tage-Programm der neuen Regierung. Zusammen mit Dr. Ina Lucas (links) und Silke Laubscher stellt er die neue Abda-Spitze. Foto: Abda/Wagenzik
Berlin - 

Als neuer Abda-Präsident hat sich Thomas Preis bereits fünf Punkte auf die Agenda geschrieben, die ihm besonders wichtig sind.

„Ich bin der neue Abda-Präsident“, begann Preis seine erste Pressekonferenz in der neuen Funktion. Er dankte den Delegierten für ihr Vertrauen und machte deutlich, dass für eine starke Berufsvertretung gesorgt werden müsse. Fünf Punkte seien dabei besonders wichtig:

  • Lieferengpässe müssten beseitigt und eine Aut-simile-Versorgung gestattet werden.
  • Digitalisierung müsse schneller und sicherer werden – die Gematik trage hier die Verantwortung.
  • Impfraten müssten gesteigert werden – das Thema gehört laut Preis in das 100-Tage-Programm der neuen Regierung.
  • Prävention müsse verbessert werden.
  • Das Apothekensterben müsse beendet werden.

Apotheken seien eine unverzichtbare und tragende Säule der Gesellschaft. Inländische Apotheken müssten vor den Versendern geschützt werden. Preis forderte wirtschaftliche Sicherheit für die Apotheken vor Ort und den Ausbau des heilberuflichen Berufsbildes.

Die Apothekenzahl sei in den letzten beiden Jahren so stark gesunken wie noch nie zuvor, so Preis. Deutschland liege derzeit im unteren Drittel im EU-Vergleich, doch noch sei die flächendeckende Versorgung gesichert. Um den Negativtrend zukünftig zu durchbrechen, seien eine Anhebung des Honorars nach Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV), eine regelmäßige Dynamisierung sowie ein Zurückdrehen des „unsäglichen“ Skonto-Urteils nötig.

Immer noch belasteten Lieferengpässe die Apotheken. Das Engpassmanagement sei zeit- und personalintensiv. Die Maßnahmen der Ampelregierung in den vergangenen Jahren hätten nahezu keine Wirkung gezeigt. Preis forderte ein „energisches Vorgehen“ der nächsten Regierung sowie erleichterte Austauschregeln für die Apotheker.

Eine Apotheke ohne Apotheker:in ist für Preis klar kein Thema. „Wir gehen davon aus, dass das auch nicht mehr aufkommt“, erklärte Preis. Um das Berufsbild der PTA attraktiver zu machen, wolle man Strategien gemeinsam mit der PTA-Vertretung entwickeln.

„Wir schauen nach vorne, eine neue Bundesregierung ist unser Ansprechpartner“, erklärte Preis. Um die Belange der Apotheker:innen in die Politik zu tragen, wolle man weiter Gespräche führen, jetzt mit den Kandidat:innen für den Bundestag und nach der Wahl mit den Politiker:innen der neuen Regierung. Derzeit seien keine weiteren Aktionen wie Proteste geplant, aber „bei gegebener Zeit“ werde man weitere Schritte überlegen – wenn nötig auch auf die Straße gehen, erklärt Preis auf Nachfrage.

„Wir werden jetzt unseren Einfluss geltend machen.“ In das Gesundheitssystem müsse mehr investiert werden, dazu gehörten auch Gelder für die Apotheken. Denn Apotheken tragen laut Preis zu einer kostengünstigen Versorgung bei.