Virchowbund

Praxen unterstützen MFA-Protest

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Berlin -

Eigentlich verfolgen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Tarifverhandlungen unterschiedliche Interessen. Weil das Gesundheitswesen aber derzeit auszubluten droht, unterstützen die Praxen der Protest der Medizinischen Fachangestellten (MFA). Denn rechtzeitig zu den Verhandlungen mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unterstreicht der Streik die Forderungen der Ärzteschaft.

Der Virchowbund hat seine Proteste vorerst gestoppt, um Verhandlungen mit Lauterbach führen zu können. Kommt bis Ende März kein Deal zustande, werde es mit weiteren Streiks der Ärzteschaft weitergehen, kündigte der Vorsitzende Dr. Dirk Heinrich in der vergangenen Woche im Interview mit APOTHEKE ADHOC an.

Dass nun die MFA streiken – konkret für mehr Geld, indirekt damit aber auch für eine höhere Vergütung der Praxen – unterstreicht die Forderungen der Ärzteverbände. Daher unterstützt der Virchowbund den Arbeitskampf des Verbandes der Medizinischen Fachangestellten (VMF) und ruft alle Praxisinhaber dazu auf, den Streik am 8. Februar so weit wie möglich zu unterstützen.

„Die Praxen sind chronisch unterfinanziert. Das bekommen auch unsere MFA täglich zu spüren“, sagt Heinrich. „Gleichzeitig steigen bei ihnen Stress und Arbeitsbelastung ins Unerträgliche. Viele orientieren sich trotz Liebe zu ihrem Beruf um und verlassen die ambulante Versorgung.“

Der Beruf der MFA müsse im Vergleich zu anderen Gesundheitsberufen attraktiver und konkurrenzfähig werden. „Die mangelnde Wertschätzung der Politik gegenüber den MFA ist nur die Spitze des Eisbergs. Obendrein beschleunigen die Probleme den ohnehin wachsenden Fachkräftemangel. Letztlich ist damit die gesamte unmittelbare, wohnortnahe Versorgung bedroht – und das trifft wiederum alle“, so Heinrich.

Die MFA hätten in den letzten Monaten die Protestmaßnahmen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte unterstützt. Derzeit ist es das gemeinsame Ziel von Praxisärzten und MFA – als Arbeitgeber und Arbeitnehmer – die ambulanten Strukturen in Deutschland durch Praxisärzte zu erhalten.

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