Prävention

Bundesweit größte Gesundheitsstudie

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Essen -

Für eine bundesweite Langzeit-Studie zu chronischen Krankheiten werden

in den kommenden Jahren 200.000 Männer und Frauen untersucht und

befragt. Bundesforschungsministerin Professor Dr. Johanna Wanka (CDU)

gab den offiziellen Startschuss für die nach Ministeriumsangaben größte

Gesundheitsstudie in Deutschland. Bund und Länder wollen erforschen

lassen, welche Risikofaktoren und Ursachen es für Krebs, Demenz,

Depression, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt.

Die „Nationale Kohorte“, wie die Studie genannt wird, biete die Chance auf „einen enormen Wissensschub im Kampf gegen Volkskrankheiten“, sagte Wanka. Per Zufallsstichprobe werden Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 69 Jahren ausgewählt.

Stimmen sie der Teilnahme zu, steht eine erste Untersuchung in einem der 18 bundesweiten Studienzentren an. „Ich möchte alle Bürgerinnen und Bürger, die einen Brief von der Nationalen Kohorte erhalten, dazu ermuntern, sich an der Studie zu beteiligen", sagte Wanka. Tausende Probanden seien bereits dem Aufruf gefolgt.

Die Mediziner nehmen etwa Blut- und DNA-Proben von den Teilnehmern, befragen sie zu ihren Lebensumständen und testen ihre Lungen- und Herz-Kreislauf-Funktionen. Ein Fünftel der Teilnehmer wird zusätzlich im Kernspin-Tomographen durchgecheckt. Nach vier Jahren sollen die Untersuchungen wiederholt und mit gespeicherten Proben abgeglichen werden. Die Forscher wollen so herausfinden, welche Faktoren Krankheiten begünstigen können und wie Herkunft und Status sich auf die Gesundheit auswirken.

„Fast alle großen Volkskrankheiten werden heute eigentlich erst diagnostiziert, wenn es schon zu spät ist“, sagte Dr. Otmar Wiestler aus dem Vorstand der Helmholtz-Gemeinschaft. Die Nationale Kohorte könne einen Beitrag leisten, frühzeitig Risiken zu erkennen und Früherkennungsmethoden zu verbessern.

Finanziert wird die Studie durch das Bundesforschungsministerium, die 14 beteiligten Länder und die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren mit insgesamt 210 Millionen Euro. Rund 60 Millionen Euro bringen die Forschungseinrichtungen selbst auf.

Die Finanzierung ist zunächst für zehn Jahre gesichert. Vorgesehen ist jedoch, die Studie bis ins Jahr 2042 fortzusetzen. Beteiligt sind 14 Universitäten, vier Helmholtz-Zentren, vier Leibniz-Institute, zwei Ressortforschungseinrichtungen und ein Fraunhofer-Institut.

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