Schlagstockeinsatz auf Apothekenparkplatz

Polizeigewalt: Apotheker geht in Berufung

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Berlin -

Die Aufarbeitung der mutmaßlichen Polizeigewalt gegen Apotheker Dr. Okan Osman Oglou ist noch nicht abgeschlossen. Gegen den Freispruch der beiden Polizisten hat der Apotheker als Nebenkläger Berufung eingelegt, auch die Staatsanwaltschaft will eine Entscheidung der ersten Instanz nicht hinnehmen.

Im Herbst 2021 war Osman Oglou von den Beamten vor seiner Apotheke im hessischen Kelsterbach festgehalten und mit einem Schlagstock geschlagen worden. Zuvor hatte es eine Auseinandersetzung um die Nutzung des Parkplatzes und in der Folge die Feststellung seiner Personalien gegeben.

Mehrere Augenzeugen hatten berichtet, dass die Aggression von den Polizisten ausgegangen sein soll. Die Staatsanwaltschaft hatte den Fall zur Anklage gebracht, die Beamten mussten sich wegen mutmaßlicher Körperverletzung im Amt verantworten.

In erster Instanz hatte das Amtsgericht Rüsselsheim die beiden von dem Vorwurf freigesprochen. Laut Prozessbeobachtern war die Entscheidung aber überaus knapp ausgefallen. Die Richterin hatte für das Verhalten der Polizisten demnach durchaus deutliche Worte gefunden.

Nun geht die Sache vor das Landgericht Darmstadt. Ein Sprecher des Amtsgerichts bestätigte gegenüber APOTHEKE ADHOC, dass Berufungen sowohl der Staatsanwaltschaft als auch der Nebenklage eingegangen seien. „Die Berufung der Staatsanwaltschaft ist ausdrücklich beschränkt auf das Urteil gegen den (älteren) Angeklagten D“, so der Sprecher.

Dabei handelt es sich um den 33-jährigen Polizisten, der Osman Oglou mit dem Schlagstock traktiert hatte. Den Freispruch seines 24-jährigen Kollegen, der nur helfend eingegriffen hatte, wird die Staatsanwaltschaft dagegen hinnehmen. Nicht so Osman Oglou: Die Berufung der Nebenklage enthalte keine Beschränkung, teilte das Gericht mit. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

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