Videobotschaft 2024

„Politische Fortschritte“: Overwiening bittet um Anerkennung

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Berlin -

Hinter den Apotheken liegt ein „außergewöhnliches Jahr“, startet Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening ihre Videobotschaft zum neuen Jahr. Die Apotheken wurden mit einer destruktiven und schwächenden Gesundheitspolitik konfrontiert. Und auch 2024 warten auf die Apotheken verschiedene Herausforderungen.

Die Absenkung des Honorars auf das Vergütungsniveau von 2004, der Wegfall der Sondereinnahmen aus der Pandemie, die Zuspitzung von Lieferengpässen und Personalmangel im vergangenen Jahr seien ein „mörderischer Cocktail“. Einfach hingenommen habe man die Entwicklung nicht, sondern mit Nachdruck über die wahre Situation der Apotheken informiert. Dass den Apotheken mit dem Lieferengpassgesetz (ALBVVG) erweiterte Entscheidungskompetenzen zugestanden wurden, sei laut Overwiening ein „erster Erfolg unserer politischen Arbeit. Diesen Erfolg haben wir uns gemeinsam lautstark erkämpft“.

„Vielen Dank für unseren Zusammenhalt.“ Der Einsatz und die Geschlossenheit hätten ein neues Bewusstsein für die Situation der Apotheken entstehen lassen. Die Ministerpräsidentenkonferenz und der Bundestag haben sich mit Anträgen hinter die Apotheken gestellt – ein gemeinsam erstrittener Erfolg.

Honoraranpassung ungehört

Doch die existenzielleste Forderung – die sofortige finanzielle Stabilisierung des Apothekenwesens – blieb ungehört. „Ohne Anpassung unserer Honorierung werden viele Apotheken eine geplante Reform gar nicht mehr erleben“, warnt die Abda-Präsidentin. Das gelte es immer wieder zu verdeutlichen. „Die Reformpläne des Ministers bleiben bisher unausgegoren und hinter unseren Erwartungen und hinter unseren Forderungen zurück. Insbesondere fehlt die Anpassung unserer Honorierung als Sofortmaßnahme. Ebenso ist es gefährlich und die Versorgung der Menschen wenig wertschätzend, wenn unsere Patientinnen und Patienten in Apotheken versorgt werden sollen, in denen keine Apothekerinnen und Apotheker mehr arbeiten. – das werden wir so nicht zulassen“, appelliert Overwiening. „Ebenso vehement werden wir auch dafür kämpfen, dass die Versorgung mit hochpreisigen Arzneimitteln noch von allen Apotheken vor Ort geleistet werden kann.“

Dynamisierung ist positives Signal

Aber: „In den Eckpunkten des BMG seien auch erste ‚kleine, positive Signale‘ erkennbar.“ So werde beispielsweise in Aussicht gestellt,“ dass wir eine Dynamisierung, eine regelmäßig verhandelnde Anpassung unseres Fixhonorars erhalten.“ Diese Forderung werde seit Jahrzehnten formuliert. „Hier bleiben wir achtsam und resolut: Wir brauchen diese Regelung mit gesetzlich festgelegten Rahmenbedingungen und wir brauchen sie schnellstens, nicht erst in der fernen Zukunft in 2027.“

Overwiening versichert in den kommenden Wochen und Monaten intensive Gespräche mit dem BMG und den Bundestagsabgeordneten zu führen. „Erkennen Sie politische Fortschritte an. Mögen sie auch noch so klein sein“, lautet die Bitte der Abda-Präsidentin an die Kolleg:innen. Noch vor Weihnachten habe die Abda Kontakt zu allen Abgeordneten des Gesundheitsausschusses aufgenommen, um Lauterbachs Pläne ins richtige Licht zu rücken.

„Wir brauchen ein sofort wirksames Apotheken-Rettungspaket zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Arzneimittelversorgung über heilberuflich getragene Apotheken vor Ort, wir brauchen weitere Entscheidungskompetenzen für die Apothekerinnen und Apotheker wie zum Beispiel die Flexibilisierung unserer Abgabemöglichkeiten bei Lieferproblemen und wir brauchen endlich wirksame, entbürokratisierende Maßnahmen für den Apothekenalltag.“

E-Rezept und pDL

Außer schwört Overwiening die Kolleg:innen auf das E-Rezept, die eGK und die pharmazeutischen Dienstleistungen ein. Zudem werde eine neue Kampagne zur Nachwuchsgewinnung gestartet. „Gehen Sie diese neuen Wege in der Nachwuchsgewinnung gemeinsam mit uns – auch wenn das Thema vielleicht politisch nicht in die Zeit passt.“

„Wenn wir weiterhin diesen Einsatz, diese Geschlossenheit und diese Hartnäckigkeit und die Beharrlichkeit zeigen wie in den vergangenen zwölf Monaten – dann können wir gemeinsam viel Gutes erreichen. Für die Zukunft der Apotheken und eine sichere Arzneimittelversorgung der Menschen.“

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