Seit zwei Wochen ist Daniel Bahr (FDP) in Washington: „Spannender Beginn. Beim Center for American Progress angefangen, Wohnung bezogen, Organisatorisches erledigt“, postete Bahr nach den ersten Tagen bei Facebook. Noch bis Juni will der ehemalige Gesundheitsminister Inspirationen für die US-Gesundheitsreform geben – und Anregungen mit nach Hause nehmen.
Bahr ist für das Center for American Progress (CAP) tätig. Er berät die Experten des Think Tanks, indem er Vergleiche zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Gesundheitssystem zieht. „Daniel wird Lektionen aus dem deutschen Gesundheitssystem auf das amerikanische übertragen und umgekehrt“, erklärt eine CAP-Sprecherin. Bahr werde dabei sowohl die Finanzierungs- als auch die Leistungsseite analysieren.
Kritisch äußerte sich Bahr, der außerdem an der Universität von Michigan Vorlesungen über Gesundheitsökonomie hält, bereits über Reklame für Arzneimittel: „TV-Werbung in USA ist schon anders: jeder 2. Clip bewirbt Gesundheit, mal Medikamente, besonders auch verschreibungspflichtige, mal Krankenhäuser“, so Bahr auf seinem Facebook-Account. „Kann mich noch gut erinnern, als SPD-EU-Kommissar Verheugen Philipp Rösler und mich davon überzeugen wollte, Werbung für Gesundheitsleistungen zu erweitern. Keine gute Idee, wenn es um Dinge geht, wo man selbst keine Wahl hat.“
Das CAP ist ein Think Tank, der den Demokraten nahe steht und unter anderem die umstrittene Gesundheitsreform Obamacare begleitet hatte. Das 2003 gegründete Institut beschäftigt sich außerdem mit Themen wie Energie, nationale Sicherheit, Wirtschaftswachstum und Einwanderung und steht dabei konservativen Standpunkten kritisch gegenüber.
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