Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat ein Positionspapier zur Gesundheitsreform heraus gegeben. Der Verein („Forschung und Politikberatung“) fordert die Bundesregierung auf, die Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung zu verbessern - unter anderem durch die Aufhebung des Fremdbesitzverbotes.
Die deutsche Apothekenlandschaft sei bisher eine „weitgehend wettbewerbsfreie Zone“. „Durch die Kombination von Fremdbesitzverbot und die Beschränkung des Mehrbesitzes werden hier erhebliche Wirtschaftlichkeitsreserven verschenkt“, heißt es in dem Papier. Mit der Beseitigung dieser Barrieren könne die Effizienz wirksam gesteigert werden. Ein Blick ins europäische Ausland zeige, dass dies bei gleich bleibender Servicequalität durchaus möglich wäre.
Das RWI fordert die Bundesregierung daher auf, Fremd- und Mehrbesitz zuzulassen. „Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs [...] entbindet die Politik nicht ihrer Gestaltungsaufgabe, die Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung zu verbessern“, heißt es weiter. Aus ökonomischer Sicht stünde der mittelfristig angezeigten Aufhebung des Fremdbesitzverbotes nichts entgegen.
Verfasser des gesundheitspolitischen Reformprogramms sind Professor Dr. Jürgen Wasem und Professor Dr. Stefan Felder (beide Universität Duisburg-Essen), Professor Dr. Christoph M. Schmidt (Ruhr-Universität Bochum), Sebastian Krolop (Admed- Unternehmensberatung im Gesundheitswesen), und Dr. Boris Augurzky (RWI).
Das RWI gehört zur Wissenschaftsgemeinschaft Leibniz und widmet sich der außeruniversitären Wirtschaftsforschung. Laut Satzung des Vereins verfolgt das RWI mit seinen Studien ausschließlich gemeinnützige und wissenschaftliche Zwecke.
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