Großhandelsspanne

Plant Rösler den Fixzuschlag?

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Bislang hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) nur der Pharmaindustrie mit Einschnitten gedroht. Jetzt will das Handelsblatt aus Ministeriumskreisen erfahren haben, dass auch Großhandel und Apotheken in das Sparpaket einbezogen werden sollen. Dem Bericht zufolge, soll die Marge der Großhändler um 400 Millionen Euro gekürzt werden, damit diese den Apotheken weniger Rabatte zahlen. Das Geld soll den Krankenkassen zufließen.

Für die Großhändler soll das Konzept kostenneutral sein, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf eine Arbeitsvorlage. Demnach wird der Großhandelszuschlag auf eine Pauschale von 70 Cent mit einem einheitlichen Aufschlag von 1,5 Prozent umgestellt. Für die Rabatte an Apotheken bliebe dann noch eine Spanne von 200 Millionen Euro.

Das BMG relativierte den Bericht auf Nachfrage: „Hierbei handelt es sich um Überlegungen, die bislang auf der Arbeitsebene diskutiert werden. Ob und in welchem Umfang solche Maßnahmen umgesetzt werden, ist noch offen“, sagte ein Ministeriumssprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Erst wenn die Leitungsebene des Ministeriums von den Vorschlägen der federführenden Referate überzeugt ist, könnte die Großhandelspauschale Teil des angekündigten Sparpakets werden. Anschließend stellt Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) den Regierungsfraktionen sein Paket vor, erst danach werden Eckpunkte konkretisiert. Der Referentenentwurf wird dann vom BMG erarbeitet und in den Bundestag eingebracht.

Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Schließlich war die Umstellung der Großhandelsmarge auf einen Fixzuschlag schon im Zuge der 15. AMG-Novelle geplant. Allerdings hatte die Union dem Vernehmen nach einen bis ins Letzte ausgearbeiteten und mit allen Berichterstattern der damaligen Regierungsfraktionen abgestimmten Referentenentwurf am Ende der Verhandlungen versenkt.

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