Doktorarbeit

Plagiatsvorwürfe gegen „Chatzi“

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Wieder ist die Doktorarbeit eines Spitzenpolitikers ins Visier der Plagiatsjäger geraten: Der FDP-Europaabgeordnete Jorgo Chatzimarkakis soll auf mindestens 37 Prozent der Seiten seiner Promotionsschrift Zitate nicht richtig gekennzeichnet habe. Die Doktorarbeit aus dem Jahr 2000 wird aktuell von der Plattform „VroniPlag“ auf Plagiate durchleuchtet.

Chatzimarkakis hat nach eigenen Angaben die Universität Bonn um eine Überprüfung seiner Arbeit gebeten. Der FDP-Politiker erklärt, er habe seinerzeit verschiedene Zitierweisen verwendet. Dies schaffe Raum für Spekulationen. Er habe auch seine damaligen Professoren bereits informiert.

„Chatzi“, wie sich der FDP-Politiker selbst nennt, war bis zuletzt Mitglied im Bundesvorstand der Liberalen. Bei den Vorstandswahlen auf dem Bundesparteitag am vergangenen Wochenende war er aber nicht mehr angetreten.

In der Führungsdebatte hatte der Europa-Abgeordnete zuvor offen den Rücktritt von Guido Westerwelle an der FDP-Spitze gefordert. Im Zusammenhang mit der aktuellen Wahrnehmung der FDP hatte Chatzimarkakis sogar von einem „Igitt-Faktor“ gesprochen, sich dafür aber später entschuldigt. Jetzt könnte die Debatte um seine Doktorarbeit neuen Ärger für die FDP und ihren neuen Chef Dr. Philipp Rösler bedeuten.

Nach dem „Fall Guttenberg“ durchforsten Plagiatsjäger im Internet weitere Promotionsarbeiten: „VroniPlag“ hat bereits die Doktorarbeit der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin untersucht. Sie soll ebenfalls auf einem Drittel der Seiten falsch zitiert haben.

Koch-Mehrin sitzt wie Chatzimarkakis für die Liberalen im EU-Parlament. Sie ist inzwischen von ihren Posten als Vizepräsidentin des Europaparlamentes, als Präsidiumsmitglied der FDP sowie als Vorsitzende der Liberalen im Europaparlament zurückgetreten.

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