Plagiatsvorwurf

Schavan bleibt ohne Doktorhut

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Berlin -

Die ehemalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat im juristischen Kampf um ihren Doktortitel eine Niederlage einstecken müssen. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat ihre Klage gegen die Entscheidung des Fakultätsrats der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf abgewiesen, ihre 1980 angefertigte Dissertation für ungültig zu erklären. Damit bleibt der Doktortitel der Philosophie Schavan weiterhin aberkannt.

Nach Auffassung des Gerichts enthält Schavans Dissertation an verschiedenen Stellen Textpassagen, die sie aus anderen wissenschaftlichen Werken übernommen hat, ohne die Autorenschaft hinreichend zu kennzeichnen.

Die Entscheidung, die Dissertation für ungültig zu erklären und den Titel abzuerkennen, liege im Ermessen des Fakultätsrats und nicht des Gerichts. Die Heinrich-Heine-Universität hatte Schavan den Doktortitel im Februar 2013 aberkannt. Daraufhin war sie als Bundesbildungsministerin zurückgetreten.

Der Fakultätsrat sei damals von einer zutreffenden Tatsachengrundlage ausgegangen und habe alle in Betracht kommenden widerstreitenden öffentlichen und privaten Belange umfassend gewürdigt und gegeneinander abgewogen, befand das Gericht. Es stimmte auch der Auffassung des Fakultätsrats zu, dass wissenschaftliche Arbeiten auf Nachhaltigkeit angelegt seien, so dass es möglich sein müsse, ungenügende Arbeiten auch nach langer Zeit noch für ungültig zu erklären.

Dr. Ernst Dieter Rossmann, bildungs- und forschungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sagte anlässlich des Urteils: „Zahlreiche Fälle von wissenschaftlichem Fehlverhalten haben das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Qualitätssicherung in Wissenschaft und Forschung beschädigt. Das Urteil des Düsseldorfer Gerichts ist eine Bestätigung für den sachgerechten Umgang der Hochschulen mit diesem Problem.“

Hochschulen und Forschungsorganisationen haben laut Rossman die richtigen Schlussfolgerungen gezogen und arbeiten daran, die Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis konsequent weiter zu entwickeln.

Dabei würden sie auch weiterhin von der Politik unterstützt. Allerdings sei eine gute finanzielle und personelle Ausstattung der Hochschulen eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Betrugsfälle früh aufgedeckt werden könnten.

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