Krankenversicherung

PKV-Versicherten droht Erhöhung APOTHEKE ADHOC, 22.10.2010 13:19 Uhr

Berlin - 

Privatversicherten drohen Beitragserhöhungen von bis zu 8 Prozent. Einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) zufolge stehen die PKV-Unternehmen aufgrund geringerer Zinseinnahmen vor finanziellen Problemen. Um stabile Beiträge zu garantieren, rechnet man in der PKV bei der Anlage der Rückstellungen mit einem Zinssatz von 3,5 Prozent. Laut FTD haben jedoch zehn der 46 Versicherer derzeit Probleme, die Gelder ihrer Versicherten zu diesem Zinssatz anzulegen.

Im vergangenen Jahr erhielten die Versicherer durch „langfristige Kapitalanlagen“ sogar eine Nettoverzinsung von 4,2 Prozent. Allerdings sind die Einnahmen gedeckelt: Das Bundesfinanzministerium hat für Anlagen der PKV einen Höchstzinssatz von 3,5 Prozent festgelegt. 90 Prozent der Mehreinnahmen müssen die Unternehmen für Kostendämpfungen der Beiträge älterer Versicherten verwenden.

Da aufgrund der niedrigeren Zinsen derzeit weniger Geld zur Verfügung steht, könnten nun insbesondere für ältere PKV-Versicherte die Prämien ansteigen. Für das Jahr 2011 drohen den PKV-Versicherten jedoch zunächst keine Beitragserhöhungen, da die Zinssätze für das kommende Jahr schon festgelegt sind.

Die Rückstellungen der PKV summieren sich derzeit auf insgesamt rund 144 Milliarden Euro. Bei Anlagen in Staatsanleihen sind derzeit nicht mehr als 2,5 Prozent zu erwarten. In der Branche werde daher bereits über eine Senkung des Höchstrechnungszinses auf 3 Prozent spekuliert, heißt es in dem Bericht.