Seit 2011 müssen Pharmahersteller auch privaten Krankenversicherungen (PKV) einen 16-prozentigen Rabatt auf Arzneimittel gewähren. Doch einige Pharmaunternehmen weigern sich, den Versicherungen die Abschläge zu zahlen. Aus Kreisen des PKV-Verbandes heißt es, dass beispielsweise Novartis Probleme macht.
Dem Vernehmen nach sollen den Versicherungen 2011 fast 20 Prozent der Abschläge entgangen sein. Anders als im GKV-Bereich wird der Abschlag nicht über die Apothekenrechenzentren (ARZ), sondern über die „Zentrale zur Abrechnung von Arzneimittelrabatten“ (Zesar) eingetrieben. Laut Handelsblatt fehlen dort 20 Millionen Euro. Auch einige Reimporteure sollen sich demnach geweigert haben, die Abschläge zu überweisen.
Die Vermutung, die PKV verzichte wegen der vermeintlich unsicheren Rechtslage auf Klagen gegen die Hersteller, weist man beim PKV-Verband zurück. Juristische Schritte seien in Vorbereitung, gestalteten sich derzeit aber noch schwierig, da noch nicht alle Rezepte aus 2011 eingereicht worden seien. Zudem müsse jede einzelne Rabattforderung dokumentiert werden. Laut Handelsblatt rechnet Zesar für 2012 mit einem Rabattvolumen von insgesamt 250 Millionen Euro.
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