Krankenversicherung

PKV kritisiert Provisionsdeckelung APOTHEKE ADHOC, 29.09.2011 16:58 Uhr

Berlin - 

Die privaten Krankenversicherungen kritisieren die von der Regierung geplante Begrenzung der Provisionen. Die Vorlage sei unausgereift und weise noch zahlreiche Unklarheiten und Unstimmigkeiten auf, so der PKV-Verband.

Unter anderem würden die verschiedenen Verdienstmöglichkeiten für Versicherungsvertreter nicht ausreichend beachtet. Somit könnte der Vorschlag eine wettbewerbsverzerrende Wirkung entfalten oder die persönliche Betreuung der Versicherten beeinträchtigen, denn bei manchen Versicherern decken Provisionen auch die Kosten für Verwaltung und Bestandspflege.

Eine Umsetzung des Vorschlags zum Jahreswechsel halten die PKVen für „schlicht unmöglich“. Bestehende Verträge müssten angepasst und Beiträge neu kalkuliert werden. Die Versicherungen empfehlen daher die Einführung der Provisionsbegrenzungen zusammen mit der Umsetzung des Unisex-Urteils des Europäischen Gerichtshofes zum Dezember 2012.

Ein Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen sieht vor, Vermittlungsprovisionen bei privaten Kranken- und Lebensversicherungen auf maximal acht Monatsbeiträge zu begrenzen. Außerdem soll es für Vertreter nicht mehr lukrativ sein, Kunden kurz nach Abschluss eines Vertrages in einen anderen Tarif zu locken. Dies sei nötig, da besonders Neuverträge häufig provisionsgetrieben gewesen seien.