Krankenversicherung

PKV-Beiträge steigen um 7 Prozent

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Für Privatversicherte fallen im neuen Jahr die Beitragssteigerungen deutlich höher aus als für Kassenpatienten. Nach einer Experten-Berechnung für die Zeitung Die Welt steigen die Beiträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) zum Jahreswechsel im Durchschnitt um 7 Prozent an. Bei Krankenkassen seien es nur 4 Prozent.

Die von der Analysefirma Morgen.&.Morgen errechnete durchschnittliche Beitragssteigerung bezieht sich auf private Krankenversicherungen, die im Jahr 2011 neu abgeschlossen werden. Die Steigerungsrate diene als Indikator für die Beitragssteigerung bei bereits bestehenden Privatversicherungen. Eine Steigerung von 7 Prozent beim Neugeschäft sei die bislang höchste ermittelte jährliche Branchensteigerung. Die durchschnittliche Steigerung der Beiträge über die vergangenen zehn Jahre habe knapp 5 Prozent betragen.

Die Beitragssteigerung sei deshalb so groß, weil die Kosten in der PKV viel stärker stiegen. Anders als die Kassen habe die PKV bislang so gut wie keine Möglichkeiten, die Kosten zu steuern. Sie bekomme keine Steuerzuschüsse, und die Versicherungsunternehmen könnten den rund neun Millionen Kunden, die eine Krankenvollversicherung besitzen, von sich aus keine der vereinbarten Leistungen kürzen, so die Welt.

Der CSU-Gesundheitspolitiker Johannes Singhammer kritisierte die Beitragssteigerungen. Sie bedeuteten vor allem für Beamte und Pensionäre, die ohne großes Einkommen in der PKV versichert sind, eine große Belastung, sagte er der Zeitung. Es sei aber die Aufgabe der PKV, ihre Einnahmen und Ausgaben selbst in den Griff zu bekommen. Die Politik könne allenfalls helfen. Singhammer schlug vor, dass Ärzte und Versicherungen ausprobieren sollten, ob sie nicht abseits der amtlichen Gebührenordnung über die Preise für medizinische Leistungen verhandeln. Der PKV-Verband fordert das seit Jahren.

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