PKV

Barmenia wirbt für Schwarz-Gelb

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Berlin -

Die privaten Krankenversicherer fürchten einen Machtwechsel im Bund – genauer die geplante Bürgerverischerung der rot-grünen Regierung.Bei der Barmenia ging die Sorge so weit, dass sie ihre Versicherten angeschrieben und mehr oder weniger vor SPD und Grünen gewarnt hat. Biggi Bender (Bünsnid 90/Die Grünen) ist empört.

Als „richtungsweisend“ wird die Bundestagswahl am kommenden Sonntag in dem Barmenia-Schreiben betittelt. Denn Parteien wie SPD und Grüne planten eine Einheitskrankenversicherung. „Damit wird es die PKV in absehbarer Zeit nicht mehr geben“, so die Existenzangst der Barmenia.

Der private Versicherer warnt, dass es mit einer Bürgerversicherung bald Verhältnisse wie in Großbritannien, Spanien, den Niederlanden oder Schweden geben werde: längere Wartezeiten, Rationierung, behördliche Bevormundung. Das Schreiben endet mit den Worten: „Wir setzen uns für den Erhalt unseres bewährten Gesundheitssystems ein. Bitte unterstützen Sie uns dabei!“

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Biggi Bender, sieht in dem Brief einen „Missbrauch von Versichertendaten zur indirekten Wahlwerbung durch private Krankenversicherungen“.

Einen besonderen Beigeschmack hat laut Bender, dass im Beirat der Barmenia, aus der aktiven Politik ausschließlich Bundestagsabgeordnete der Union vertreten sind: Rolf Koschorrek und Karin Maag, beide Mitglieder im Gesundheitsausschuss. Dieses Unternehmen mache jetzt kurz vor der Wahl indirekt Werbung für Union und FDP – ungefragt und mit dem Geld der Versicherten, so Bender.

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