Piechotta für „faire Finanzierung der Apotheken“ Laura Schulz, 08.01.2025 14:02 Uhr
Der Sächsische und der Thüringer Apothekerverband (SAV, ThAV) haben anlässlich des vergangenen Protests im vergangenen Jahr auch Postkarten durch Apothekenkund:innen schreiben lassen. Diese wurden nun an die sächsische Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta (Grüne) übergeben. Als stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss ist sie in der auslaufenden Legislaturperiode für Apothekenthemen zuständig.
Tausende Karten seien nun übergeben worden, meldet der ThAV. Die Bürger:innen haben hier klare Botschaften und Anliegen zur Sicherstellung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung für die Politik hinterlassen, heißt es weiter. „Ziel der Aktion ist es, die aktuell wirtschaftlich prekäre Lage der Apotheken vor Ort zu verdeutlichen und auf die Notwendigkeit politischer Unterstützung hinzuweisen.“
Die hohe Beteiligung an der Aktion in den beiden Bundesländern zeige, wie wichtig das Thema der wohnortnahen Arzneimittelversorgung für die Bevölkerung ist. „Apotheken sind nicht nur Orte der Gesundheitsversorgung, sondern sie leisten einen wichtigen sozialen Beitrag zur Aufklärung und Beratung, beispielsweise bei der Prävention von Krankheiten oder der wohnortnahen Betreuung chronisch kranker Patientinnen und Patienten. Nicht nur in ländlichen Regionen ist daher ein Netzwerk an gut erreichbaren und qualifizierten Apotheken von unschätzbarem Wert“, so Dr. Sebastian Michael, stellvertretender Vorsitzender des SAV.
Wirtschaftliche Lage teils „sehr unterschiedlich“
Piechotta habe sich beeindruckt gezeigt. „Die Übergabe der Postkartenaktion durch die Apothekerverbände aus Sachsen und Thüringen verdeutlicht die Sorgen um die Zukunft der Apotheken vor Ort“, sagte sie zum Übergabetermin. „Besonders für ländliche Regionen in Ostdeutschland sind Apotheken eine wichtige Anlaufstelle. Wir Grünen setzen uns dafür ein, die Arzneimittelsicherheit zu stärken und eine faire Finanzierung der Apotheken zu gewährleisten.“ Mit Maßnahmen, wie dem Impfen in Apotheken, habe man den Weg in die Zukunft eingeschritten.
Die Grünen-Abgeordnete wies aber auch auf die teils großen Unterschiede in der Branche hin: „Bei meinen vielen Apothekenbesuchen in Leipzig wurde deutlich, dass die wirtschaftliche Lage der einzelnen Apotheken sehr unterschiedlich ist.“ Zur Postkarten-Übergabe betonten die beiden LAV-Vorstände die wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen die Branche steht. „Wir brauchen umgehend verlässliche Regelungen, um die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken wiederherzustellen und langfristig zu sichern. Die Postkartenaktionen in Sachsen und Thüringen zeigen, dass nicht nur wir als Verbände, sondern auch die Bevölkerung diese Forderung unterstützt“, so ThAV-Chef Stefan Fink.
Mit der Aktion ist es für die beiden Landesverbände noch nicht getan. In den kommenden Monaten sollen weitere Maßnahmen folgen, unter anderem sollen auch an die Bundestagsfraktionen von FDP und SPD Postkarten übergeben werden.