Am 17. Juli will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) den Referentenentwurf zum Apothekenreformgesetz (ApoRG) durch das Kabinett bringen. Doch vor allem in den Ländern regt sich Widerstand, Kritik kommt auch aus den Reihen der SPD. Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi macht in einem Statement auf Facebook klar: „Wir brauchen keine Light-Apotheke.“
Apothekenmitarbeiter:innen spielten eine „wirklich wichtige Rolle“ mit ihrer Lotsenfunktion im Gesundheitssystem, so Philippi in seinem Videostatement. Niedersachsens Gesundheitsminister dankt den Teams für ihre Arbeit, „besonders in diesen herausfordernden Zeiten“.
Dass im Bundesland immer mehr Apotheken schließen, zeige, unter welchem wirtschaftlichen Druck die Apotheken stünden. Es sei gut, dass sich der Bund endlich um die Apotheken kümmern wolle, so Philippi. Denn: Die flächendeckende Arzneimittelversorgung sei eine zentrale Aufgabe.
Aber: Die Überlegungen der Bundesregierung seien noch lange nicht ausgereift. Vor allen Dingen brauche es keine Apotheke light: Apotheken ohne Approbierte könnten ihren Versorgungsauftrag nicht angemessen erfüllen. Die inhabergeführte Vor-Ort-Apotheke müsse gestärkt werden. Dafür müssten die Rahmenbedingungen stimmen. Hier sei die Politik gefragt, wenn es um angepasste Apothekenhonorare und eine dynamische Anpassung der Arzneimittelabgabepreise gehe.
Vor allem Apotheken im ländlichen Raum benötigten mehr Unterstützung und Planungssicherheit. Philippi steht hinter den Apotheken und wird sich nach eigenen Angaben weiter dafür einsetzen, dass ihre Arbeit wertgeschätzt und angemessen vergütet wird.
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