Tübingen, Heidelberg und Freiburg

PhaSt – Wer ist für Pharmazie geeignet?

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Berlin -

Wer sich zukünftig nach der Betrachtung von 30 zufällig ausgewählten Strukturformeln an die korrekte Anzahl der Moleküle mit mindestens einem zyklischen oder linearen Sulfon erinnern kann, kann seine Abinote aufbessern. Für das Wintersemester 2020/2021 wird erstmals ein Studierfähigkeitstest speziell für Pharmazie-Interessierte angeboten. Der Test ist kostenpflichtig und wird zunächst von drei Universitäten anerkannt.

Die Studienplatzvergabe im Fach Pharmazie verläuft zentral. Die Universitäten vergeben 60 Prozent ihrer Studienplätze durch das Hochschulverfahren. Das heißt, über die Hälfte der Plätze wird an Abiturienten aufgrund ihrer Abschlussnote vergeben. Um einen nicht so guten Schulabschluss ausgleichen zu können, kann ab dem kommenden Semester der Pharmaziestudierfähigkeitstets „PhaST“ absolviert werden. Der Test prüft nicht nur das naturwissenschaftlich vorhandene Wissen, sondern auch kognitive Fähigkeiten, die für ein erfolgreiches Absolvieren des lernintensiven Studiums notwendig sind.

Vier Stunden Online-Test

Der Test wurde gemeinsam mit dem Institut für Test- und Begabungsforschung (ITB) konzipiert. Es handelt sich um ein objektives eignungsdiagnostisches Instrument, das an alle Bewerberinnen und Bewerber dieselben Anforderungen stellt und deutschlandweit durchgeführt werden kann. An den einzelnen Standorten kann der vierstündige Test an vier Terminen im Jahr absolviert werden. Es handelt sich um einen reinen Online-Test der unter Aufsicht in Testzentren durchgeführt wird. Die Ergebnisse werden schnell, innerhalb weniger Tage bekannt gegeben. Kostenpunkt: 75 Euro.

Studienerfolg verbessern

Mit einem guten Testergebnis können die zukünftigen Studenten ihre Abschlussnote aufbessern – um bis zu 30 Prozent. Das könnte vor allem all denjenigen helfen, die fachfremde Fächer – wie Musik, Sport und Religion – nicht gut abgeschlossen haben. „Mit dem PhaST steht den Hochschulen ein strukturiertes und standardisiertes Auswahlkriterium zur Verfügung, das an alle Teilnehmenden die gleichen Anforderungen stellt und einen Ausgleichsmechanismus für die mangelnde Vergleichbarkeit von Abiturnoten bietet“, so Professor Dr. Frank Böckler, Universität Tübingen und Dr. Stephan Stegt vom ITB, „Mit diesem nach der DIN 33430 und dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entwickelten Test kann die Studieneignung geprüft und die Prognose des Studienerfolgs verbessert werden.“

Berücksichtigung des Ergebnisses

Normalerweise werden Ergebnisse von fachspezifischen Studierfähigkeitstests mit der Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung verrechnet. Je nach Universität können weitere Kriterien in die Berechnung mit einfließen. Ein häufiges Verfahren: Die Hochschulen verrechnen die Testnote mit einer gewichteten HZB-Note (Hochschulzugangsberechtigungs-Note). Wie das Ergebnis letzendlich genutzt wird, ist weitgehend den Hochschulen überlassen. Für Details sollten Interessierte sich an die jeweilige Fakultät wenden.

Der vierstündige Test enthält eine Lernphase, in der es um die Verknüpfung komplexer Daten geht. „Ein gleichmäßiges und sorgfältiges, aber dennoch zügiges Arbeiten verspricht den besten Erfolg,“ heißt es zu Beginn des Übungstestes, der von jedem online eingesehen und bearbeitet werden kann.

Der Test enthält 11 Aufgabengruppen:

  • Arbeitspräzision und Konzentration
  • Verständnis und Anwendung komplexer Regel
  • Verknüpfen komplexer Daten (Abrufphase)
  • Textverständnis
  • Räumliches Denken
  • Qualitative Stoffanalyse
  • Interpretation naturwissenschaftlicher Abbildungen und Tabellen Analyse
  • quantitativer Zusammenhänge
  • Mathematik und Physik
  • Biologie
  • Chemie

Bei den Textaufgaben soll die Fähigkeit zum Verstehen von Sachtexten und zum schlussfolgernden und kombinatorischen Denken geprüft werden. Ein mögliches Thema: Die Schilddrüse und ihre Funktionen. Nach Lesen eines Textes müssen Auswahlfragen rund um das Thema Hyper- und Hypothyreose beantwortet werden. Bei der Aufgabengruppe räumliches Denken müssen die Testabsolventen Rotationen von Molekülen mittels Vorstellungskraft vornehmen, um Fragen zu beantworten wie: Welche der gezeigten Rotationen überführt das erste Bild in das zweite Bild? Der Test scheint auf dem ersten Blick randvoll mit Molekülen und Strukturformeln, die sich der Studieninteressierte merken soll – die Ähnlichkeit zum Studium scheint gegeben.

 

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