„Heilberuf in der Krise“

Pharmaziestudierende wollen nicht in die Apotheke

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Bonn -

Es klingt paradox: Mit der Zulassung von Apotheken ohne Apothekerinnen und Apotheker will das Bundesgesundheitsministerium (BMG) den Beruf attraktiver machen. Laut Abteilungsleiter Thomas Müller verbringen Approbierte ihre Arbeitszeit heute nämlich mit Dingen, die unbefriedigend sind. Beim APOTHEKE LIVE verwies er auf eine Umfrage, nach der nur eine Minderheit der Pharmaziestudierenden überhaupt noch in die Apotheke will.

Die Begeisterung für die Arbeit in der Apotheke und damit für den Heilberuf sei bei den Studierenden nicht sonderlich groß, wie die vielen Abgänge in andere Berufszweige zeigten. Das sei zu seiner Zeit noch anders gewesen, so Müller. Wenn er heute in die Stellenanzeigen schaue, würden bestenfalls noch Fremdsprachenkenntnisse verlangt. „Das zeigt, dass es vielfach nur um Anwesenheitspflicht geht. Das reicht nicht.“

Der Beruf stecke in einer Krise, „das müssen wir angehen, auch wenn ich wahrnehme, dass unser Vorschlag offenbar nicht für geeignet gehalten wird“. Müller verwies auf Ergebnisse einer Befragung, die Professor Dr. Ulrich Jaehde von der Universität Bonn bei der Anhörung vorgestellt habe.

Nur noch knapp 27 Prozent der Absolventen in Bonn gaben demnach an, nach dem Zweiten Staatsexamen in der öffentlichen Apotheke arbeiten zu wollen. Stattdessen steige das Interesse an einer Tätigkeit in der Krankenhausapotheke, der pharmazeutischen Industrie oder der Arzneimittelforschung, so Jaehde. Bei den Studienanfängern liege dieser Wert zum Teil noch deutlich niedriger. „Daraus schließen wir, dass der Arbeitsplatz in der öffentlichen Apotheke für den Nachwuchs immer unattraktiver wird“, so Jaehde.

 

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