Angst vor „Call-Center für ‚Tele-Pharmazie‘“

Pharmaziestudenten: Protest gegen Lauterbach

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Berlin -

Mit seinen Plänen für Filialen ohne Labor, Notdienst und Approbierte stößt Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf breiten Widerstand. Nicht nur die Apothekerinnen und Apotheker fürchten ein Versorgungschaos, auch Adexa und BVpta lehnen die Idee ab. Und auch die Pharmaziestudierenden machen sich Sorgen um ihre Zukunft.

Die Fachgruppe Pharmazie der Technischen Universität Braunschweig sehen die Pläne Lauterbachs als „potenzielle Abwertung/Gefährdung des Pharmaziestudiums in Deutschland“. „Die vorgeschlagenen Änderungen könnten dazu führen, dass das Pharmaziestudium für angehende Apotheker:innen weniger attraktiv wird und aktuelle sowie künftige Studierende durch die Pläne verunsichert werden könnten. Dies könnte sich negativ auf die Anzahl der Studierenden auswirken, da bereits qualifizierte PTA für Leitungspositionen in Filialapotheken in Frage kommen würden und der Berufsstand des Apothekers ‚nur noch‘ für die Gründung einer Hauptapotheke oder der rechtlichen Aufsicht in der öffentlichen Apotheke nötig wäre.“

Da die Selbstständigkeit bereits jetzt nicht mehr der Hauptanreiz für das Studium sei und viele die Verantwortung scheuten, könnten die vorgeschlagenen Pläne zu einem Rückgang der Studierendenzahlen führen. Schlimmer noch: Die Studierenden aus Braunschweig fürchten, dass Apotheker:innen im „Call-Center für ‚Tele-Pharmazie‘“ zur Realität werden könnten. „Ist das wirklich unser Ziel? Reformen sollten aus der Basis des Gesundheitswesens kommen. Wir sollten nicht weiter von unserer aktiven Berufsausübung und unseren Kernkompetenzen verdrängt werden und uns gemeinsam für eine gute und solide Gesundheitsversorgung – Statusgruppen übergreifend – einsetzten.“

Kampagne „Zukunfstklau“

Daher fordern die Studierenden den Vorstand des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) auf, seine Haltung zur Kampagne der Abda zu überdenken und sich aktiv für die Interessen aller Pharmaziestudierenden in Deutschland in dieser Angelegenheit einzusetzen. Hintergrund ist, dass sich der BPhD – anders als die Fachschaft in Braunschweig – bislang nicht an der Aktion „Gegen Zukunftsklau“ beteiligen wollte.

Konkret wird gefordert, dass die Delegierten der Fachschaften der Pharmazie den BPhD-Vorstand beauftragen, an der Zukunftskampagne der Abda teilzunehmen und die Studierenden aktiv über die aktuellen Entwicklungen über Social Media zu informieren. „Darüber hinaus mögen die Delegierten der Fachschaften der Pharmazie den BPhD-Vorstand beauftragen, einen Plan zu entwickeln, wie alle Standorte an den von der Abda für November ausgerufenen Protesten teilnehmen können.“

Innerhalb von 14 Tagen sollen die Beschlüsse gefasst werden, damit sich die Studierenden beteiligen können. „Wir glauben, dass es in der Verantwortung aller Fachschaften und des Vorstandes liegt, eine solide Grundlage für Entscheidungen der Studierenden zu schaffen, und dies kann unserer Meinung nach nur durch Informationen und aktive Beteiligung gewährleistet werden.“

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