Apothekenbetriebsordnung

Pharmazeutinnen kontern Rösler APOTHEKE ADHOC, 03.05.2011 18:49 Uhr

Berlin - 

Der Deutsche Pharmazeutinnen Verband (dpv) hat Zweifel an der geplanten Neugestaltung der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO): Einerseits forderten die Eckpunkte, dass Apotheken sich primär um die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung vor Ort mit Arzneimitteln zu kümmern hätten. Andererseits würden Filialapotheken zu Verkaufseinheiten von Arzneimitteln und apothekenüblichen Waren reduziert und weitere Abgabemöglichkeiten eröffnet, die eine existenzbedrohende Konkurrenz zur wohnortnahen, inhabergeführten Apotheke schafften. „Das bedeutet einen grundsätzlichen Widerspruch“, schreibt der Verband in einer Stellungnahme.

Inhabergeführte Apotheken vor Ort könnten das Wohlbefinden und die Gesundheit der Patienten positiv beeinflussen und einen Beitrag zur Infrastruktur des Ortes und zur Volksgesundheit schaffen, heißt es weiter. „Das können abgespeckte Filialapotheken, der Versandhandel und Pick-up-Stellen nicht. Im Gegenteil, sie verschärfen das Problem vor Ort, weil sie die Existenz der inhabergeführten Apotheke vor Ort gefährden.“ Daher müsse die Grundstruktur aller Apotheken einheitlich sein, um die Versorgung und Betreuung der Patienten qualitativ hochwertig sicherzustellen.

Eine Liberalisierung von Filialapotheken oder andere Versuche, die Arzneimittelversorgung außerhalb der inhabergeführten Apotheke umzusetzen, lehnt der dpv ab. „Für eine wohnortnahe, pharmazeutische und damit bezahlbare Arzneimittelversorgung der Patienten führt kein Weg an der inhabergeführten Apotheke vorbei. Alle größeren Unternehmen, die gerne einen Teil der weitreichenden Arzneimittelversorgung übernehmen wollen, sind in erster Linie am Umsatz und nicht an der Standortsicherung interessiert.“

Der dpv hat sich zum Ziel gesetzt, die Interessen von Pharmazeutinnen aller Tätigkeitsbereiche im Berufsstand, in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik zu vertreten. Der im August 2002 gegründete Verband hat derzeit rund 100 Mitglieder.