Pharmalobby

Vis-a-vis mit Gröhe

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Berlin -

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) hat ein Büro in Berlin gefunden: In der Friedrichstraße 134 wird die neue Hauptstadtrepräsentanz untergebracht sein – mit Blick über den Friedrichstadtpalast auf den Schreibtisch von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Der begrüßte die neuen Nachbarn mit einem Augenzwinkern: „Sie werden mich im Blick haben – und ich Sie im Auge“, sagte er bei der BAH-Mitgliederversammlung.

Als Ende der 1990er Jahre die Regierung von Bonn nach Berlin zog, packten auch zahlreiche Lobbyverbände ihre Kisten. Der BAH blieb am alten Standort – immerhin waren die wichtigen Fachabteilungen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) weiterhin am Rhein angesiedelt, genauso wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Im vergangenen Jahr hatte der BAH ein Büro in Berlin eröffnet, das allerdings nur zeitweise besetzt war. Auf einer Klausurtagung im Februar fassten Vorstand und Geschäftsführung den Beschluss, die Bereiche Politik und Kommunikation unter Leitung des stellvertretenden Hauptgeschäftsführers Dr. Hermann Kortland an die Spree zu verlegen. Eine neue Pressesprecherin gibt es auch schon: Im November tritt die Kommunikationsexpertin Yvonne Möller die Nachfolge von Heinz-Gert Schmickler an.

Aktuell wird das neue Büro umgebaut, Anfang kommenden Jahres sollen die Räume bezogen werden. Dann wird der BAH rund 150 Meter vom BMG entfernt sein – kein anderer großer Verband sitzt näher. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) residiert rund 450 Meter entfernt am Bahnhof Friedrichstraße. Ähnlich weit haben es die Vertreter des GKV-Spitzenverbandes und der Apothekerverbände BVKA/VZA, die in der Reinhardtstraße ihren Sitz haben.

Pro Generika ist 750 Meter entfernt vom BMG am Boulevard Unter den Linden untergebracht, der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (VFA) am Hausvogteiplatz in 1,9 Kilometer Entfernung. Ähnlich weit hat es der Großhandelsverband Phagro, der in der Charlottenstraße am Gendarmenmarkt sitzt.

Einen Straßenzug weiter packt die ABDA im Oktober ihre Kisten: Die Standesvertretung der Apotheker zieht in drei Jahren – mit Zwischenstopp an der Ecke Unter den Linden/Friedrichstraße – an die Heidestraße am Hauptbahnhof und muss dann 2,6 Kilometer bis zum BMG zurücklegen.

Allerdings ist räumlich Nähe nicht ausschlaggebend für den Erfolg im politischen Geschäft. Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Bundesärztekammer und Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) residieren am Tiergarten, wo auch der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) untergebracht ist. Anfahrtstrecke zum BMG: 4,5 Kilometer.

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