Ein vermeintlicher Rabattvertrag der AOK Rheinland/Hamburg über Clopidogrel verwirrt derzeit die Apotheker. Bei Rezepten über Plavix zeigt die Software - je nach Anbieter - einen Rabattvertrag an: Die Apotheker sollen das Originalpräparat gegen Clopidogrel von CT Arzneimittel austauschen. Tatsächlich gibt es keinen Rabattvertrag zwischen der Kasse und CT über den Thrombozytenaggregationshemmer.
Die AOK Rheinland/Hamburg hatte Portfolioverträge mit CT sowie Aliud, Betapharm, TAD und Teva vereinbart. Mit der Zulassung von Clopidogrel hatte CT der Kasse den Wirkstoff als Rabattarzneimittel gemeldet. „Wir sind davon ausgegangen, dass alle Neueinführungen automatisch vom Sortimentsvertrag erfasst sind“, sagte ein CT-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Normalerweise ist das auch so. Doch nachdem die AOK bei ihrer neuen bundesweiten Rabattrunde Clopidogrel aus der Ausschreibung gestrichen hatte, wollte die AOK Rheinland/Hamburg den Wirkstoff auch nicht in ihren Sortimentsvertrag aufnehmen.
Der Rückruf kam zu spät: Der Fehler kann dem AOK-Sprecher zufolge erst mit der nächsten Aktualisierung im Oktober behoben werden. „Natürlich wird kein Apotheker wegen Nichtbeachtung dieses Rabattvertrags retaxiert“, versicherte der Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Bis zur Umstellung profitiert CT im Generikawettbewerb von dem „Phantom-Rabattvertrag“.
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